Veröffentlicht inDuisburg

Britische Journalistin besucht Duisburg-Marxloh – und kommt zu einem eindeutigen Urteil

Britische Journalistin besucht Duisburg-Marxloh – und kommt zu einem eindeutigen Urteil

Duisburg-Norden-Marxloh.jpg
Die Taskforce Schrottimmobilien begutachten zwei Häuser in Duisburg-Marxloh. (Archivbild) Foto: Fabian Strauch / FUNKE Fotoservices
  • Britische Journalistin besucht Duisburg-Marxloh
  • Dabei kommt sie zu einem eindeutigen und gefährlichen Urteil
  • Ein Kommentar

Duisburg. 

Was passiert, wenn man mit dem Vorurteil nach Duisburg-Marxloh reist, eine No-Go-Area anzutreffen? Ein Gebiet, in dem sich Menschen mit Migrationshintergrund versammeln und ihr Unwesen treiben sollen: Straßengangs, Drogenticker und gewalttätige Banden.

Man sucht nach herumlungernden Menschen auf der Straße, sieht mit Kopftüchern bekleidete Frauen und unterhält sich mit Deutschen, die sich als „desillusioniert“ beschreiben. Anschließend beschreibt man eine Parallelgesellschaft, in der die deutsche Kultur, das „alte Deutschland“, ausgelöscht wurde.

So geschehen durch eine britische Journalistin der Daily Mail, die sich nach eigenen Angaben sieben Stunden in Duisburg-Marxloh aufgehalten hat.

————————————-

• Mehr Themen:

Zwischen Schrott-Immobilien und organisierter Kriminalität: Fünf Menschen sagen, wie es in Duisburg-Marxloh besser werden kann

Wie du ab sofort mit Whatsapp Dreck an Bahnhöfen in Bochum, Duisburg, Essen und Co. bekämpfen kannst

• Top-News des Tages:

Mann attackiert Edeka wegen Streits um Essener Tafel – so reagiert der Supermarkt

Paketbote treibt Düsseldorferin in den Wahnsinn – jetzt hängt sie ihm diese lustige Anleitung an die Türklingel

————————————-

Duisburg-Marxloh: Subjektive Berichterstattung vs. Kriminalstatistik

Im Artikel brachte die Journalistin laute arabische Musik, bettelnde Straßenkinder, verängstigte Geschäftsleute zusammen mit einem grauenhaften Tötungsdelikt. Sie bezieht sich auf einen bulgarischen Jungen, der vor rund einem Jahr in Marxloh erstochen wurde.

Ohne Zweifel handelt es sich dabei um eine grausame Tat. Doch wer die Kriminalstatistik der Duisburger Polizei aus dem Jahr 2017 betrachtet, sieht auf den ersten Blick, dass solche Taten nicht an der Tagesordnung sind. Vielmehr ist die Anzahl der Straftaten insgesamt in Duisburg gegenüber dem Vorjahr um knapp acht Prozent zurückgegangen.

Marxloh in der Kriminalstatistik auf Platz fünf

Marxloh wird, wie auch in den Vorjahren, im Vergleich aller Stadtteile nicht auf Platz eins geführt. Die meisten Kriminaldelikte (4.255) werden stattdessen im Dellviertel registriert, gefolgt von der Altstadt (3.252). Marxloh rangiert lediglich auf Platz fünf mit 2.392 Delikten.

Zwar würden die Wenigsten bestreiten, dass es in Marxloh Probleme gibt. Doch eine No-Go-Area zu zeichnen, in die sich die Polizei nicht mehr hineinwagen würde und Anwohner sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Straße trauen, entspricht nicht der Realität vieler Menschen.

Wer ein umfassendes Bild von Marxloh zeichnen will, darf die vielen Initiativen nicht vergessen, die sich für die Zukunft Marxlohs einsetzen und den Stadtteil nicht aufgegeben haben.

Wer ausblendet, dass die Stadt Duisburg mit einer Taskforce erfolgreich gegen Schrottimmobilien und damit gegen die Ausbeutung der Ärmsten der Armen vorgeht und das Land NRW kriminellen Gangs den Kampf ansagt, der landet am Ende bei seinem Vorurteil: Einer verlorenen Parallelgesellschaft, die durch eine verfehlte Einwanderungspolitik leidet.