Langenfeld.
Großeinsatz der Polizei am Sonntagabend bei Clan-Hochzeit in Langenfeld: Mehrere Hundert Gäste reisten aus ganz Deutschland an, um an der Hochzeitsfeier zweier Familienclans teilzunehmen.
Clan-Hochzeit in Langenfeld: Hunderte Gäste zur Hochzeitsfeier der Familien-Clans erwartet
Die Beamten führten am Sonntagabend vor Ort deswegen im Bereich Langenfeld mehrere Personen- und Fahrzeugkontrollen durch, da unter den Feiernden auch etliche Gäste mit kriminellen Hintergrund erwartet wurden. Damit wollten die Beamten strafbaren Handlungen und sonstigen Verstößen vorgreifen.
Schon vor der Anreise zur Location – im Gewerbegebiet an der Carl-Leverkus-Straße im Langenfelder Nordosten – fanden die Kontrollen stattfinden. Insgesamt kontrollierten die Beamten mehr als 200 Fahrzeuge und rund 600 Personen.
Haftbefehle vollstreckt, Waffen gefunden
Zwei Männer, die mit Haftbefehl gesucht wurden, gingen den Beamten ins Netz. Einer von ihnen konnte das Gewahrsam noch am Abend gegen die Zahlung einer im Haftbefehl festgelegten Geldstrafe verlassen. Der Zweite kam in U-Haft.
Weiterhin fanden die Polizisten bei ihrer Durchsuchung einen Schlagring, einen Schlagstock, zwei verbotene Einhandmesser und zwei scharfe Patronen. Gegen die Besitzer wurden Anzeigen geschrieben.
11.000 Euro Bargeld dabei
Ein anderer Hochzeitsgast wurde bei der Kontrolle mit 11.000 Euro Bargeld erwischt. Wegen des Verdachts der Geldwäsche wurde das Geld beschlagnahmt. Ähnlich erging es einem Porsche-Fahrer. Er hatte an seinem Flitzer einige nicht zugelassene technische Veränderungen vorgenommen. Die Polizei untersagte die Weiterfahrt und stellte den Porsche sicher. Der Wagen wurde abgeschleppt.
Gegen einen Teilnehmer eines Autokorsos wurde außerdem eine Anzeige wegen einer Rotlichtfahrt erstattet.
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Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften vor Ort und zog nach dem Ende der Hochzeit gegen 2.30 Uhr ein zufriedenes Fazit. Es habe keine größeren Störungen oder Zwischenfälle gegeben
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Erst vor drei Wochen fand eine Riesen-Clan Hochzeit in Mülheim statt. >>mehr dazu hier lesen
Al-Zein-Großfamilie feierte Hochzeit
Damals hatte der „Pate von Berlin“ Mahmoud Al-Zein zur Hochzeit seiner Tochter geladen. Auch diesmal in Langenfeld feierte laut DERWESTEN-Informationen die Al-Zein-Großfamilie eine Hochzeit.
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Behörden verfolgen eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber Clanmitgliedern
Schon seit geraumer Zeit verfolgen die Behörden eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber kriminellen Mitgliedern von libanesischen Clans. „Wir werden nicht nachlassen und alle verfügbaren Kräfte in den Einsatz bringen, Null-Toleranz für Straftäter“, hatte Essens Polizeipräsident Frank Richter nach einer Razzia im Juni gesagt.
Zuletzt hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) vor einem neuen Phänomen in der Clan-Kriminalität gewarnt. Demnach erschließen sich kriminelle Mitglieder libanesischer Großfamilien neue Märkte.
„Es gibt kriminell arbeitende Familien im ländlichen Raum, die ähnlich wie die Clans im Ruhrgebiet arbeiten. Etwa am Rand der niederländischen Grenze“, so Reul gegenüber der „Rheinischen Post“.
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Noch sei ihre Aktivität dort aber nicht mit jener in den Großstädten zu vergleichen, so Reul: „Aber auch im ländlichen Raum versuchen Clans Strukturen aufzubauen, um kriminelle Milieus zu beherrschen, beispielsweise das Drogengeschäft. Ich vermute, diese Strukturen gibt es im ländlichen Raum auch schon länger.“
Gegenüber DER WESTEN verriet zuletzt ein Clan-Experte, wie die Clans im Ruhrgebiet ticken (hier mehr lesen).
Libanesen-Clans: Viele haben keine Papiere
Es gibt immer wieder Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und kriminellen Clans. Nicht wenige der in Essen lebenden Libanesen haben keinen deutschen Pass, sie sind lediglich geduldet. Eigentlich haben die meisten auch keinen libanesischen Ursprung, sondern kommen aus dem arabisch-sprechenden Volk der Mhallamiye oder Mhallami–Kurden.
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Sie lebten lange im Südosten der heutigen Türkei, manche auch in Syrien. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs sollten sie zwangstürkisiert werden, viele flohen in den Libanon, wo sie sie jahrzehntelang geduldet wurden. Allerdings fehlte vielen Geflohenen das Geld für eine Einbürgerung und Pässe, weswegen viele bis heute überhaupt keine gültigen Papiere haben.
Nach dem Ausbruch des Libanesischen Bürgerkriegs (1975 bis 1990) flohen Mhallami-Kurden aus dem Libanon – auch nach Deutschland, wo sie seitdem leben: Viele kamen nach Berlin und ins Ruhrgebiet, vor allem nach Essen. (js, pen, ms)