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Schule in Düsseldorf: Dieser Lehrer verdient mehr als die Bundeskanzlerin

Schule in Düsseldorf: Dieser Lehrer verdient mehr als die Bundeskanzlerin

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Die International School Düsseldorf steht momentan stark in der Kritik. Foto: Christophe Gateau/dpa

Düsseldorf. 

Die International School of Düsseldorf (ISD) ist über die Stadtgrenzen von Düsseldorf hinaus bekannt. Wer etwas auf sich hält und das nötige Kleingeld hat, der schickt seinen Sprössling auf die sogenannte Ersatzschule. Ähnlich wie an Waldorfschulen können Schüler staatlich anerkannte Zeugnisse erhalten, die Schule kann sich aber eine besondere pädagogische, religiöse oder weltanschauliche Prägung geben.

Ebenfalls untersteht die ISD der Aufsicht des Landes, erhält somit Zuschüsse. Wie sich nun herausstellt, kassierte die Einrichtung Millionen Euro möglicherweise zu Unrecht. Da Eltern hohe Beiträge zahlen, hätte die Schule wahrscheinlich keinen Anspruch auf öffentliche Förderung gehabt.

International School Düsseldorf: Direktor verdient 400.000 Euro

Wie mehrere Medien nun berichten, erhält der Direktor der ISD ein Jahresgehalt von 400.000 Euro. Fünf Mal mehr, als ein Schulleiter mit mehreren Jahren Berufserfahrung in ähnlicher Position. Und mehr als Bundeskanzlerin Angela Merkel, die jährlich 300.000 Euro verdient.

„Es stellen sich viele Fragen, auch danach, wie ein solches Gehalt mit einer öffentlichen Förderung zusammenpasst“, zitiert die Rheinische Post Jochen Ott, den schulpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag.

Das Problem: Die Elternbeiträge (bis zu 19 Millionen Euro jährlich), die an den abgeschlossenen Förderverein gezahlt werden, können möglicherweise als Schuldgeld gewertet werden. Zwischen 16.823 bis 19.325 Euro sollen Eltern pro Kind an der Schule im Jahr gezahlt haben.

Beiträge vor 2015 sind bereits verjäht.

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Schule kassierte vier Millionen Euro öffentliche Gelder jährlich

Unter anderem das Finanz- und Schulministerium prüfen nun, ob die Landesförderungen von etwa vier Millionen Euro pro Jahr rechtmäßig waren. Schulgelder in dieser Höhe hätten auf Grund von Beiträgen nicht verlangt werden dürfen

Grundsätzlich gilt: Schulen, die öffentliche Gelder beziehen, müssen jedem Schüler offen stehen.

Nach erster Kritik an dem Modell der Schule, galten die Beiträge an den Förderverein kurzerhand als freiwillige Leistung. Ein Anwalt der ISD erklärte gegenüber der Welt, dass „eine solche Beitragsstaffelung auch nicht der Schulöffentlichkeit bekannt“ gegeben werden müsse.

Schulinterne Mail zeigt, dass weitere Gehaltserhöhung geplant war

Weiter berichtet die Zeitung, dass gar eine Gehaltserhöhung von 3,8 Prozent plus Weihnachtsbonus für das gesamte Führungsteam vorgeschlagen worden wäre. Eine interne Mail lege dies offen. Die Schule verwies auf den vertraulichen Inhalt des Schreibens und bezog keine Stellung.

Durch die umfassende Berichterstattung ist die ISD mittlerweile in den öffentlichen Fokus geraten. Die Thematik könnte schon bald im NRW-Schulausschuss diskutiert werden.