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„Maybrit Illner“ (ZDF): Karl Lauterbach gerät mit Virologen aneinander – beim Thema Kinder-Impfung knallt es richtig

„Maybrit Illner“ (ZDF): Karl Lauterbach gerät mit Virologen aneinander – beim Thema Kinder-Impfung knallt es richtig

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Diese beiden Pandemie-Protagonisten werden wohl keine besten Freunde mehr…

Bei „Maybrit Illner“ trafen am Donnerstagabend im ZDF SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg aufeinander. In der Vergangenheit hatten beide mehrfach beweisen, dass sie in der Pandemiebekämpfung teils sehr unterschiedliche Maßnahmen als sinnvoll erachteten. Auch diesmal dauerte es bei „Maybrit Illner“ nicht lange, bis es knallte.

„Maybrit Illner“ (ZDF): Lauterbach und Virologe geraten aneinander

Es dauert nur rund zehn Minuten, bis die ersten Schüsse abgegeben wurden. Und das auch nur, weil vorher hauptsächlich Hausärztin Birgid Puhl ihre Erfahrungen zum Thema Impfungen und ihre Meinung zur Impfung von Kindern kundtat und die beiden Streithähne noch entspannt zuhören.

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Die Gäste bei „Maybrit Illner“ (ZDF):

  • Helge Braun (CDU), Kanzleramtsminister
  • Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte
  • Birgid Puhl, Allgemeinmedizinerin und Hausärztin
  • Robin Alexander, stellvertretender Chefredakteur „Die Welt“
  • Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe am Bernhard-Nocht-Institut, Universität Hamburg

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Puhl spricht sich dabei gegen eine verpflichtende Impfung aus, was Schmidt-Chanasit sofort aufgreift. Er lobt die Stiko für ihre Empfehlung, Impfungen bei Kindern nur bei besonderen Vorerkrankungen durchzuführen. Die Kommission sei ein unabhängiges Gremium und habe eine gute Entscheidung getroffen. Allein die „Kakophonie der Meinungen“ im Vorfeld habe zu Unsicherheiten geführt.

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Die Empfehlung sei dabei nur eine Momentaufnahme, man könne die Entscheidung in Zukunft anpassen, wenn mehr Daten vorlägen. Das sei ein „vollkommen richtiges Vorgehen“. Die Impfung dürfe „auf keinen Fall eine Bedingung sein für Schulbesuche“, setzt der Virologe an und ergänzt an Karl Lauterbach gewandt: „Das hatte ich Ihnen ja auch schon kritisch gesagt. Sie hatten ja formuliert, dass für einen Regelbetrieb, es notwendig sein könnte, diese Impfungen eben durchzuführen.“

„Ich muss sofort widersprechen“

Lauterbach verzieht merklich angefressen das Gesicht. „Nicht für die Teilnahme der Kinder. Ich muss sofort widersprechen“, geht der Gesundheitsexperte dazwischen. Seine Position weiche sicher von der von Schmidt-Chanasit ab, aber er halte es nicht für zu gefährlich, Kinder ohne Impfung in die Schulen zu schicken.

Nach Schmidt-Chanasit bekommt auch die Stiko ihr Fett weg. Wenn sie langfristige Schäden abwarten wolle, lägen entsprechende Ergebnisse frühestens im nächsten Jahr vor. Kinder nun ein ganzes Jahr nicht zu impfen, „das halte ich aus drei Gründen für falsch“. Moderatorin Maybrit Illner daraufhin: „Es reichen zwei.“ Lauterbach: „Und wenn ich dann schneller spreche, darf ich dann drei bringen?“ Er darf.

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Er spricht über die Seltenheit von späten Impfschäden, dass etwa ein Prozent der erkrankten Kinder ins Krankenhaus muss und den Regelbetrieb in den Schulen. Bei normalem Betrieb werde man „sehr viele Infektionen bei den Kindern sehen“, so Lauterbach. Er ergänzt: „Ich finde es nicht richtig zu sagen: Bei den Erwachsenen schützen wir durch die Impfung und bei den Kindern durch Infizieren. Darauf würde es nämlich im Großen und Ganzen hinauslaufen.“ Es sei nicht so, dass man in dieser Frage einer Meinung mit der Stiko sein müsste.

Lauterbach wirft Virologen vor, Studien zu vernachlässigen

Schmidt-Chanasit will das so nicht auf sich sitzen lassen. „Ich teile nicht die Einschätzung von Karl Lauterbach, dass das medizinisch ein großes Problem wäre.“ Es habe in Deutschland nur sehr wenige Fälle von Long-Covid und schweren Erkrankungen bei Kindern gegeben. Studien aus anderen Ländern ließen sich nur schwer vergleichen.

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Wie in einem Ping-Pong-Spiel feuert darauf Lauterbach zurück – und wirft ihm glatt vor, unwissenschaftlich zu arbeiten: „Lassen Sie mich einen Satz dagegen halten: Wir hören in Deutschland von Berichten von Pädiatern und auf der anderen Seite stehen ausgewertete und in erstklassigen Journalen publizierte Studien, die auf der Grundlage einer statistischen Erhebung zustande gekommen sind.“ Diese seien höher zu gewichten als Gespräche mit Kinderärzten, die Schmidt-Chanasit geführt habe.

Die gesamte Folge von „Maybrit Illner“ kannst du hier in der ZDF-Mediathek schauen.