Das Debakel gegen Stuttgart war der erste heftige Rückschlag für Nuri Sahin als Trainer bei Borussia Dortmund. Danach wählte er drastische Worte. Doch die sind ganz schnell komplett verpufft.
Wie nach dem 1:5 am Neckar verschlief Borussia Dortmund auch gegen Bochum (4:2) und nun bei Union Berlin (1:2) die Anfangsphase dramatisch – und zeigt, dass man aus Stuttgart wieder nichts gelernt hat.
Borussia Dortmund auch bei Union im Tiefschlaf
Gegen Celtic (7:1) ging es von Beginn an rund. Bei fast allen anderen Partien könnte man als BVB-Fan auch erst nach 30 Minuten ins Stadion kommen. Schwarzgelb schnarcht sich in die Spiele – und lässt sich auch vom x-ten Schuss vor den Bug nicht wachrütteln. Gegen Stuttgart verschenkte man schon in den Vorjahren jede Siegchance in der Anfangsphase. Nun wieder. Als das Team aufwachte, waren Hopfen und Malz längst verloren.
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„So ein Gesicht will ich nicht mehr sehen“, sagte Sahin danach drastisch. Worte, die beim Team überhaupt nicht angekommen sind. Das belegte schon das folgende Bundesliga-Spiel. Nur fünf Tage später ließ sich Schwarzgelb von Abstiegskandidat Bochum regelrecht düpieren, lag nach 20 Minuten 0:2 zurück. Diesmal konnte man das Spiel noch drehen. Das sollte den Stars einen Lehre sein – möchte man denken.
Sahins Stuttgart-Ansage wirkungslos
Auf erschreckende Weise zeigt Borussia Dortmund nun das Gegenteil. Auch bei Union Berlin legte der BVB einen katastrophalen und todesmüden ersten Durchgang hin. Eine Leistungssteigerung half diesmal nicht, die nächste Niederlage war die Konsequenz. Auch gegen Frankfurt (2:0), Bremen (0:0) und Brügge (3:0) brauchte man sehr lange, um ins Spiel zu finden.
Erneut musste Nuri Sahin in Berlin anerkennen: „Wir sind sehr schwach reingekommen. Bis auf wenige Momente ehrlich gesagt die ganze erste Halbzeit. Auf dem Niveau und in dem Stadion musst du direkt da sein. Stattdessen kassierst du die Tore, wie wir sie kassiert haben. Das geht nicht.“
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Ein wenig ratlos erklärt der BVB-Trainer: „Wir haben noch kurz vor Anpfiff klar aufgezeigt, was uns hier erwartet. Die erste Halbzeit haben wir trotzdem komplett hergeschenkt.“ Mit solchen Auftritten, stellt er klar, werde Borussia Dortmund seine Ziele nicht erreichen können. Wie oft aber will man noch die erste Halbzeit verschlafen, bis das bei allen angekommen ist?