Wer seinen Urlaub auf Mallorca an der Playa de Palma bucht, der kommt an ihnen nicht vorbei: den „Helmuts“. Diesen Namen haben sich die senegalesischen Strand- und Straßenverkäufer vor vielen Jahren selbst gegeben. Am Ballermann laufen in der Hochsaison dutzende von ihnen die Playa rauf und runter, um ihre Waren loszuwerden.
Wir haben mit einem „Helmut“ an der Playa de Palma gesprochen und er hat uns verraten, wie sein „Arbeitsalltag“ aussieht und welche Strategien die Straßenverkäufer verfolgen.
Urlaub auf Mallorca: SO sieht der Alltag eines Helmuts aus
Mit 15 Jahren kam Abdou das erste Mal auf die Baleareninsel. „Ich bin mit einem Boot hier rübergekommen. In Afrika sagen einem alle, dass man hier im Sommer viel Geld machen kann.“ In der Hoffnung auf ein besseres Leben, wagte er den weiten Weg auf die Insel. Eine „Karriere“, die durchaus auch Gefahren birgt, denn der Verkauf von gefälschten Artikeln ist illegal. Immer wieder versucht die Polizei durch Razzien gegen den illegalen Straßenverkauf vorzugehen.
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Aber auch Touristen machen sich strafbar, wenn sie die gefälschten Sonnenbrillen, Gucci-Taschen und sonstige Spaß-Artikel kaufen (hier mehr dazu). Dennoch boomt der illegale Straßenverkauf insbesondere am Ballermann entlang der Schinken- und Bierstraße. „Ich arbeite normalerweise von 9 bis 24 Uhr, aber nicht jeden Tag“, erklärt uns der heute 23-Jährige.
„Manche Leute mögen das, wenn wir unsere Sprüche machen wie „Hallo Helmut, 100 Jahre Garantie – heute billig und morgen teuer“ oder „du biste scharfe Mädel und ich habe scharfe Brille““, erklärt uns Helmut. Potentielle Käufer seien oftmals vor allem größere Gruppen. Auf der Straße wird um jeden Euro und Cent gefeilscht, denn die Konkurrenz sei groß. Die Artikel würden sie zuvor selbst in einem großen Lager kaufen.
„Verdiene mehr als in Deutschland“
Nach der Arbeit geht es wieder in die gemeinschaftliche Unterkunft. „Die Helmuts teilen sich meist eine Wohnung. Jetzt bin ich mit drei anderen Freunden in einer Wohnung, doch früher habe ich mit 13 Leuten in einer Wohnung zusammengewohnt, manche haben im Wohnzimmer, im Schlafzimmer oder auch in der Küche geschlafen. Aber jeder hat eine Matratze und wir haben uns die Miete geteilt“, erklärt der Senegalese.
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Abdou lebt inzwischen sogar offiziell in Deutschland und arbeitet dort als Fliesenleger und Maler (mehr Einzelheiten zu seiner außergewöhnlichen Geschichte liest du hier). Im Sommer nimmt er sich jedoch jedes Jahr unbezahlten Urlaub, um wieder in seine Rolle als Helmut zu schlüpfen. Wie viel er täglich verdient, will Abdou nicht verraten, doch ein Detail zu seinem Einkommen lässt er sich dann doch entlocken. „Ich verdiene hier als Helmut mehr als in Deutschland als Handwerker.“