Ende Juni und Anfang Juli gab es in NRW mehrere Explosionen, danach folgten Geiselnahmen. Auch Duisburg war betroffen. Jetzt äußerten Polizei und Staatsanwaltschaft eine Vermutung, die erschaudern lässt.
Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hatte am Freitag (5. Juni) in einem Wohngebiet in Köln zwei Geiseln aus der Gewalt von Entführern befreit. Jetzt gaben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt: Dahinter könnte ein Streit unter Drogenhändlern stecken! Auch mehrere Explosionen in Köln, Engelskirchen und Duisburg Ende Juni und Anfang Juli könnten damit in Zusammenhang stehen.
NRW: Sechs Tatverdächtige wurden festgenommen
Die Spur führt auch in die Niederlande. Dort sind Explosionen als Druckmittel im Bereich der organisierten Kriminalität schon lange keine Seltenheit mehr. Hinweise auf einen politischen Hintergrund soll es allerdings nicht geben.
Bei der Geiselbefreiung wurden sechs Tatverdächtige im Alter zwischen 22 und 29 Jahren festgenommen, befinden in Untersuchungshaft. Gegen fünf der mutmaßlichen Täter besteht der Verdacht der gemeinschaftlichen Geiselnahme und der gefährlichen Körperverletzung.
Organisierter Drogenhandel der Auslöser?
Die sechste Person wird verdächtig bei der Geiselnahme geholfen und gegen das Waffengesetz verstoßen zu haben. In Engelskirchen wurde kurze Zeit später noch ein siebter Tatverdächtiger festgenommen. Auch er soll an der Geiselnahme beteiligt gewesen sein.
Staatsanwaltschaft und Polizei gehen davon aus, dass die Tathintergründe mit dem organisierten Drogenhandel zusammenhängen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht es um eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen zwei Tätergruppen nach einem Drogengeschäft, bei dem Drogen mit Millionenwert unterschlagen worden sein sollen.
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Zusammenhang mit Solingen muss geklärt werden
Die Ermittlungen dauern an. Untersucht wird auch, ob es einen Zusammenhang zu der Explosion in Solingen vom 25. Juni gibt. Ein Mann ließ vor einem Geschäft eine Flasche mit einer Substanz fallen, die für eine Explosion sorgte. Der Mann starb später im Krankenhaus, wie wir berichteten. (mit dpa)