Kunst liegt – so heißt es zumindest – im Auge des Betrachters. Wer am Mittwoch jedoch „Bares für Rares“ einschaltete, der konnte meinen, dass dieser weise Spruch zumindest in Bezug auf ein Kunstwerk kurzzeitig außer Kraft gesetzt wurde.
Das Bild, das Marianne Hafeneth aus Aachen mit in die ZDF-Trödelsendung gebracht hatte, kam bei den Händlern gar nicht gut an. Und auch Horst Lichter wirkte nicht so, als würde er sich jenes Kunstwerk gerne in die heimischen vier Wände stellen.
Doch beginnen wir von vorne. So hatte Marianne Hafeneth vor mehr als dreißig Jahren das Bild „Bahre 2“ von Via Lewandowsky gekauft. Nun sollte es bei „Bares für Rares“ einen neuen Besitzer finden. Doch es war ein Kunstwerk, das verstören sollte, wie ZDF-Expertin Bianca Berding erklärte.
Spannendes Bild bei „Bares für Rares“
„Wir haben hier eine zerrissene, eine kaputte menschliche Existenz. Denn ein Viertel des menschlichen Schädels fehlt. Wir haben eine Handgranate mit einem Metzgerhaken daran befestigt, über dem Kopf schweben. Und aus dem Mund heraus kommt eine entweder extraordinär lange Zunge, oder ein Schwanz, man kann es nicht genau identifizieren. Das heißt, der Anblick ist erst einmal verstörend und abschreckend“, so die Kunstexpertin.
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Dazu sei das Bild nicht mehr im besten Zustand, was Berding dazu veranlasste, den Preiswunsch von 4.000 Euro, den Marianne Hafeneth genannt hatte, herabzusetzen. „Wäre der Erhaltungszustand sehr gut, wäre ich quasi bei Ihnen. Ich bleibe aber einen Mini-Ticken darunter, weil der Erhaltungszustand nicht so gut ist. Das heißt, ich bin bei 2.600 bis 2.800 Euro“, so Berding.
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Ein herber Schlag für die Verkäuferin. Für 2.800 jedoch würde sie es abgeben. Doch auch die sollten bei den Händlern in weiter Ferne liegen. Einzig Julian Schmitz-Avila gab ein Gebot ab, das mit 1.000 Euro aber weit unter dem lag, was sich die „Bares für Rares“-Kandidatin vorgestellt hat. Andere Händler hatten keinerlei Interesse. Im Gegenteil. „Ich komme da gar nicht mit klar. Ich kann da gar nicht hingucken“, machte Roman Runkel deutlich. Und so musste Marianne Hafeneth ihr Bild wieder mitnehmen.