Schönheit liegt im Auge des Betrachters – so heißt es gerne, wenn man Dinge sieht, die vielleicht nicht auf den ersten Blick auch den eigenen Geschmack treffen. Bei dem Kunstwerk des berühmten Malers Jörg Immendorff, das die Hamburger Rechtsanwältin Cornelia Klein mit zu „Bares für Rares“ gebracht hatte, stimmte dieser Spruch auf jeden Fall.
So war das Kunstwerk des Malers, der 2007 in Düsseldorf verstorben war, auf den ersten Blick zumindest – nennen wir es doch – besonders. So besonders, dass es die 68-Jährige gerne verkaufen wollen würde. Und das, obwohl es schon lange ein treuer Begleiter war. „Der Verkauf von dem Immendorff fällt mir sehr leicht, ich brauche die Wand für ein neues Bild und möchte mich gerne trennen“, so die Hamburgerin. Ob das bei „Bares für Rares“ klappen würde?
Echter Immendorff bei „Bares für Rares“
Spannend war es auf jeden Fall, handelte es sich doch bei Kleins Gemälde um ein sogenanntes Epreuve d’artiste, also ein Bild, das eigentlich als Auflage speziell für den Künstler selbst produziert wurde.
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„Die Darstellung selbst ist sehr, sehr spannend“, berichtete ZDF-Experte Colmar Schulte-Goltz auch sogleich. Zeigte sie doch nicht nur ein Selbstbildnis von Jörg Immendorff, sondern auch dessen Kollegen Georg Baselitz. Und auch der Zustand des Bilder war gut.
Es gebe zwar ein „paar Merkwürdigkeiten“, so Schulte-Goltz, das Papier sei an einer Stelle verletzt, dazu sei der Rahmen beschädigt, alles in allem war es okay. Und so wünschte sich Cornelia Klein 1.000 Euro für ihren Immendorff.
„Das sieht vom Stil so aus, als müsste man das kennen“
Ein Preis, durchaus im Rahmen des Machbaren. 1.000 bis 1.400 Euro schätzte der ZDF-Experte. Die Händler jedoch wirkten am Anfang vollkommen ahnungslos. Und das, obwohl Jörg Immendorff doch zu den bekanntesten deutschen Künstlern der Gegenwart zählt, seine Werke unter anderem in London und New York ausgestellt wurden. „Tja, sagt es euch was?“, fragte Fabian Kahl beim ersten Betrachten des Bildes. Und auch David Suppes war ratlos: „Das sieht vom Stil so aus, als müsste man das kennen. Ich kann es gerade überhaupt nicht zuordnen.“
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Erst als die „Bares für Rares“-Kandidatin erklärte, wer es gemalt hatte, kam Bewegung in die Verhandlung. Und so ging die Lithographie schlussendlich für 800 Euro an David Suppes.