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„Markus Lanz“ legt Schuldrama offen: „In der Schule gibt es keine Sicherheit“

Am Donnerstag (4. April 2024) hatte Markus Lanz eine Schulleiterin aus Hannover zu Gast. Sie schilderte erschreckende Szenen.

Lanz Schule
© Screenshot ZDF

Das ist Markus Lanz

Es waren deutliche Worte, es waren aber auch Worte, in denen ein wenig Verzweiflung zu hören war, die Anja Mundt-Backhaus, ihrerseits didaktische Leiterin der Integrierten Gesamtschule Stöcken in Hannover, am Donnerstagabend bei Markus Lanz zu Protokoll brachte.

In einem Brandbrief hatte sich die Schulleiterin zu Beginn des Jahres an die Stadt Hannover gewandt. An ihrer Schule gebe es Konflikte zwischen Schülern, sexualisierte Gewalt, Handgreiflichkeiten und Beleidigungen, Kinder hätten Angst zur Schule zu gehen. Ein Thema, das auch bei Markus Lanz aufkam.

Schulleiterin aus Hannover bei Markus Lanz

Auf ihre Schule gehen 851 Kinder, die Familien würden aus etwa vierzig Nationen kommen, in einer Klasse würden sechs oder acht unterschiedliche Sprachen gesprochen. „Wir haben diesen Brandbrief geschrieben, weil wir weiterhin gute Schule machen wollen. Wir haben ganz schwierige Verhältnisse, wie ich behaupten möchte, an ganz, ganz vielen Schulen, die nicht Gymnasien sind. Auch an Gymnasien wird es schwieriger. Aber wir wollen weiterhin gute Schule machen und wir merken, dass wir deutlich an unsere Grenzen kommen“, so Mundt-Backhaus im ZDF.

Schulleiterin
Schulleiterin Anja Mundt-Backhaus bei Markus Lanz. Foto: Screenshot ZDF

Doch wo liegen die Grenzen, schließlich sei es ein ungewöhnlicher Schritt, einen solchen Brandbrief zu schreiben, „das ist mutig“, merkte Markus Lanz gar an. Sie habe große Probleme den Schulfrieden betreffend, so die Pädagogin.

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„Wir haben ganz viele Konflikte unter den Kindern, wir haben eine aufgeladene Spannung, viel rohe Sprache, die wir als Beleidigung empfinden, Machtkämpfe, also Konflikte bestehen oft, weil ein Kind wirksam sein will, weil es sich möglicherweise über andere stellen will oder weil es sich angegriffen fühlt“, so Mundt-Backhaus. Dabei gehe es auch viel um Status.

„In der Schule gibt es keine Sicherheit“

Viele Kinder könnten sogar nicht mehr einordnen, wann sie übergriffig seien und wann nicht. Es sei ein gesellschaftliches Problem. Brisant: Vor der Sendung wurden Schüler der Schule befragt. Die Aussagen sind erschreckend. „Jeder Fünfte hat hier ein Messer in der Schule gehabt, das finde ich halt ein bisschen blöd, weil man traut sich nicht mehr in die Schule zu gehen“, berichtet beispielsweise ein Junge. Während ein anderer noch deutlicher wird: „In der Schule gibt es keine Sicherheit.“



Ein Drama. Auch wenn die Schulleiterin das Problem herabstuft: „Es ist sehr viel verbale Gewalt, also man muss sich jetzt nicht vorstellen, dass wir wirklich laufend Schlägereien haben. Es gibt natürlich Übergriffe, mal so in den Schwitzkasten nehmen, diese Gesten, ich habe Macht über dich, ich bin der Boss.“ Wie man diese Probleme lösen soll, eine Frage, die allein bei Markus Lanz wohl nicht geklärt werden kann.

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