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Bürgergeld-Aufreger: Wieso will keiner aus Deutschland diese Jobs machen?

Statt Bürgergeld-Empfänger zu aktivieren, will die Bundesagentur für Arbeit bis zu 25.000 Ungelernte aus dem Ausland holen.

Ungelernte Arbeitskräfte aus dem Ausland statt Bürgergeld-Empfänger zu aktivieren?
© IMAGO/Westend61

Das ist das Bürgergeld und so viel steht jedem zu

Das Bürgergeld ersetzt in Januar 2023 das bisherige "Hartz IV"-System in Deutschland. Wir verraten dir alles, was du über das Bürgergeld wissen musst.

Die Bundesagentur für Arbeit will in diesem Jahr bis zu 25.000 ungelernte Hilfsarbeiter aus dem Ausland nach Deutschland holen. Für Jobs an Flughäfen, in Hotels, in Gaststätten oder in Lagerhallen. Dabei gibt es hierzulande schon Hunderttausende Arbeitslose ohne eine Ausbildung, die Bürgergeld oder Arbeitslosengeld beziehen.

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Was ist mit diesen Arbeitlosen aus Deutschland? Wieso werden sie nicht für diese Stelle rekrutiert? Es gibt Empörung über das Vorhaben.

Bis zu 8 Monate in Deutschland arbeiten

Laut Bundesagentur für Arbeit tritt ab dem 1. März die zweite Stufe des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes in Kraft. Sie ermögliche es Betrieben „in Spitzenzeiten“ kurzfristig für bis zu acht Monate Arbeitskräfte einzustellen, „etwa im Hotel- und Gaststättengewerbe oder an Flughäfen.“ Fachkräfte sind das aber nicht unbedingt, denn wie die Arbeitsagentur selbst schreibt, wird keine Berufsausbildung oder Studium für diese Jobs benötigt.

+++ Interessant: Bürgergeld: Nur Hartz 4 mit anderem Namen? +++

Für das Jahr 2024 hat die Bundeaagentur ein Kontingent von 25.000 Stellen für alle Branchen festgesetzt. Ausgenommen davon sind Erntehelfer in der Landwirtschaft. Die Arbeitskräfte aus dem Ausland müssen nach Tarif oder zu den gleichen Bedingungen wie in einem Tarifvertrag bezahlt werden.

Wieso können Bürgergeld-Empfänger nicht dafür gewonnen werden?

RTL-Politikchef Nikolaus Blome regt sich in einem Kommentar auf der Instagram-Seite von „RTL aktuell“ darüber auf: „Was wurde uns nicht alles erzählt? Arbeitslose ohne Berufsabschluss kann man nicht in Arbeit vermitteln, weil sie keinen Berufabschluss haben.“ Einfache Arbeit gebe es eigentlich gar nicht mehr, darum hole man aus dem Ausland nur Fachkräfte. „Das ist alles Quatsch von gestern“, empört sich Blome.


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In Bezug auf 1,55 Millionen ungelernte Arbeitlose aus Deutschland fragt er: „Wollen die Leute nicht arbeiten oder sollen sie nicht, weil diese Jobs angeblich unzumutbar sind?“

Sein Urteil: „Wenn so das Ergebnis des neuen Bürgergelds aussieht, dann läuft da mächtig etwas schief.“