In Mülheim kam es am Samstagabend (6. Januar) zu einem Polizeieinsatz in einer Asylunterkunft. Ausrücken mussten die Beamten, weil er ein 26-jähriger Mann randalierte. Auch als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen entspannte sich die Lage nicht.
Kurze Zeit nach dem Einsatz verstarb der Mann, wie die Polizei in der Nacht zu Sonntag (7. Januar) bekannt gab. Jetzt haben Polizei und Staatsanwaltschaft neue Details zu dem Todes-Drama veröffentlicht.
Mülheim: Mann randaliert und verstirbt
Warum musste der 26-Jährige in der kommunalen Erstaufnahmeeinrichtung an der Mintarder Straße in Mülheim-Saarn sterben. Mit dieser Frage beschäftigt sich aus Neutralitätsgründen seit dem Wochenende die Polizei Bochum und die Staatsanwaltschaft Duisburg.
Gegen 20:30 Uhr wurde die Polizei durch den Sicherheitsdienst der Erstaufnahmeeinrichtung alarmiert, weil ein Bewohner randalierte und Mitarbeiter angriff. Als die Beamten eintrafen, fanden sie den Mann auf seinem Zimmer vor. Der 26-Jährige griff die Einsatzkräfte an. Laut Polizei attackierte der Mann die Polizei so heftig, dass sich das „dynamische Geschehen“ zunächst in einen Flur und später in einen Innenhof verlagerte.
Mülheim: Polizisten wurden geschlagen und gebissen
Da der Mann sich nicht beruhigen ließ und weiter Widerstand gegen die Polizei leistete, setzten die Beamten zwei Mal einen Taser gegen den 26-Jährigen ein. Der Einsatz des Tasers blieb aber ohne erkennbare Wirkung. Die Polizisten schafften es dennoch, den Mann im weiteren Verlauf vorläufig festzunehmen. Bis dahin hatte sich der Mann erheblich gewehrt und zwei Beamte durch Bisse und eine Beamtin durch einen Tritt gegen den Kopf verletzt.
Nach dem intensiven Einsatz mussten mehreren Rettungswagen angefordert werden, weil der Beschuldigte ebenso wie die verletzten Einsatzkräfte behandelt werden mussten. Noch im Rettungswagen verlor der 26-Jährige während seiner Behandlung das Bewusstsein. Unter Reanimationsmaßnahmen wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht, wo er letztlich verstarb. Die an dem Einsatz beteiligten Polizisten müssen psychologisch betreut werden.
Obduktionsergebnisse da
Am Montag ist die Leiche des Mannes obduziert worden. Demnach war der Mann erheblich vorerkrankt. Außerdem hatte der Mann Spuren von Kokain im Blut. Eine Mischung, die letztlich durch den Taser-Einsatz zu dem tödlichen Ende geführt haben könnte.
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Außerdem hat die Ermittlungskommission die eingesetzten Taser sichergestellt. Diese sollen genauso untersucht werden wie die Aufnahmen der Bodycams. Unklar bleibt, ob das Alter des Opfers wirklich 26 Jahre beträgt. Denn der Mann soll in der Vergangenheit unter verschiedenen Alias-Namen und mit unterschiedlichen Geburtsdaten aufgefallen sein. Die Ermittlungen dazu dauern an.