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Urlaub an der Ostsee: Zustände wie nach der Wende? Experte schildert dramatische Lage

Die Ostsee-Insel Usedom gilt eigentlich als beliebtes Reiseziel. Doch aktuell sollen weniger Urlauber dort hin kommen. Was ist der Grund dafür?

Die Ostsee-Insel Usedom gilt eigentlich als beliebtes Reiseziel. Doch aktuell sollen weniger Urlauber dort hin kommen. Was ist der Grund dafür?
© IMAGO/Matthias Koch

Usedom: Woher die Insel ihren Namen hat

Nach Rügen ist Usedom die zweitgrößte Insel Deutschlands. Die Insel an der Pommerschen Bucht hat 76.500 Einwohner. Sie ist zum Großteil Deutsch, jedoch ist auch ein Teil im Osten von ihr bereits polnisch. Gelegen an der Ostsee ist sie ein absoluter Touristenmagnet.

Die Sonne strahlt vom Himmel, die Temperaturen klettern in die Höhe, und die Sommersaison ist längst in vollem Schwung. Doch nicht überall herrscht gleichermaßen ausgelassene Urlaubsstimmung.

Ein besonders trauriges Bild bietet sich derzeit auf der beliebten Ostsee-Insel Usedom. Während sich manche Orte an Nordsee und Ostsee vor dem Besucher-Ansturm kaum retten können, scheint es auf Usedom eher mau zu laufen. Boomt die polnische Seite der Insel, während die deutsche Seite floppt? Ein Experte gibt Aufschluss.

Urlaub an der Ostsee: Was ist los auf Usedom?

Besucher, die sonst das sonnige Eiland bevölkern, bleiben dieses Jahr eher fern. Die einst lebhaften Strände wirken plötzlich leerer, und die Frage stellt sich, was mit der Urlaubsbegeisterung von früher passiert ist. Der Grund für die Flaute auf deutscher Seite wird schnell klar: Die Reiselustigen zieht es vermehrt auf die polnische Seite der Insel, zum Beispiel ins charmante Swinemünde, wie das Partnerportal MOIN.DE berichtete.

Ein regelrechter Touristen-Boom erfasst die polnische Seite, während die deutschen Kaiserbäder träge vor sich hindümpeln. Doch was steckt hinter diesem krassen Gegensatz? Ein Insel-Tourismus-Experte und der Chef der Usedomer Bäderbahn, Jörgen Boße, hat die Lage genau unter die Lupe genommen. Er zieht ein ernüchterndes Fazit: Polen habe in den letzten Jahren massiv investiert und eine deutlich bessere Infrastruktur aufgebaut. Modernität, gutes Personal und attraktive Preise locken die Gäste auf die andere Seite.

Urlaub: Es brauche Investitionen

Vergleiche mit den 90er Jahren, als sogar Urlauber aus Schleswig-Holstein auf die Insel abwanderten, werden gezogen. Doch damals habe es zehn Jahre gedauert, bis Usedom attraktiver wurde. Investitionen seien nun der Schlüssel zur Rettung der deutschen Seite.

Um der Misere auf deutscher Seite entgegenzuwirken, wurden bereits Pläne geschmiedet. Höhere Preise sollen die geringere Auslastung kompensieren und die Qualität der Angebote soll gesteigert werden, damit die Gäste bereit sind, mehr zu bezahlen, so Michael Raffelt, Vorsitzender des Hotelverbandes Insel Usedom, gegenüber MOIN.DE. Der Hotelverband hoffe, dass die Monate Juli und August eine Hotel-Auslastung von bis zu 90 Prozent bringen werden.

„Der Gast schaut genau, was er für sein Geld bekommt“

Schließlich leide die Insel nicht nur unter der geringeren Anreise und Übernachtungen, sondern auch unter steigenden Löhnen für das Personal, die aufgrund von Inflation und Arbeitskräftemangel unausweichlich sind.


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Doch trotz der herausfordernden Situation bleibt man auf Usedom optimistisch. Der Fokus liege auf Qualität statt Quantität, denn nur so kann der Gast langfristig an die Insel gebunden werden. Abstriche oder reduzierte Angebote seien keine Option, wenn man im Wettbewerb bestehen will. Denn: „Der Gast schaut genau, was er für sein Geld bekommt“, betont Raffelt. Die Eigentümer von Ferienwohnungen haben es hingegen schwerer. Den Grund dafür, erfährst du bei MOIN.DE.