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Ahrtal zwei Jahre nach der Flut-Katastrophe: Stadt mit dringendem Appell – „Es gibt uns noch!“

Die Stadt appelliert „Es gibt uns noch“. Zwei Jahre nach der Flut sind Hotels und Gastronomie wieder geöffnet und bereit, Touristen zu empfangen.

Ahrtal zwei Jahre nach der Flut-Katastrophe
© IMAGO/Marc John

Richtiges Verhalten im Katastrophenfall

Umweltkatastrophen nehmen aufgrund des Klimawandels auch in Deutschland immer mehr zu. Wie verhält man sich im Katastrophenfall eigentlich richtig?

Die extreme Hitze die letzten Tage lässt es zwischendurch auch oft mal krachen. Unwetter, Regen und starke Windböen brechen Zeit für Zeit über NRW herein und erinnern viele an das Jahrhundert-Hochwasser im Ahrtal, das sich nun schon zum zweiten Mal jährt.

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Und plötzlich Stand die Welt still. Vom 14. auf den 15. Juli 2021 hat das Hochwasser im Ahrtal viele Menschenleben gekostet und einen Großteil der Infrastruktur zerstört . Mit ihr brach auch die Überlebensgrundlage vieler der dort Heimischen weg: der Tourismus. Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe wenden sich die Bewohner des Ahrtals mit einem Appell an die Öffentlichkeit. „Es gibt uns noch“, rufen sie dem Rest der Bevölkerung zu, denn es müssen dringend wieder Touristen in die kleinen Orte an der Ahr kommen.

Das Ahrtal soll zwei Jahre nach der Flut wieder Touristen empfangen

„We ahr open. Noch lange nicht fertig, aber offen und froh über deinen Besuch.“ Damit werben die Ahrtal-Städte in ihrer neuen Kampagne, um wieder Touristen in ihre Orte zu locken. Wanderungen oder Zusammenkünfte für gemeinsame Weinabende. Viele Hotels und Restaurants haben ihre Tore wieder geöffnet und sind bereit, Touristen zu beherbergen, die Veranstaltungen und das Erholungsversprechen des naturreichen Ortes genießen wollen. Das Ahrtal ist wieder offen und freut sich über alle Besucher, die wieder Leben rein bringen und kreative Ideen für den Wiederaufbau der Tourismusbranche mitbringen.

Bundespräsident Steinmeier im Ahrtal zu Gast: Gedenktag jährt sich zum zweiten Mal

„Kommt wieder hierher. Geht wandern, genießt den Wein, genießt das gute Essen. Damit helft ihr den Menschen an der Ahr und nicht nur der Gastronomie, dass die Dinge sich langsam weiter verbessern“. Das sind die Worte des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der anlässlich des zweiten Jahrestages der Flutkatastrophe am vergangenen Sonntag das Ahrtal besucht hatte. „Es wird lange dauern. Und deshalb dürfen wir die Menschen hier an der Ahr nicht vergessen“, sagte er bei seinem Besuch und bleibt seinem Versprechen treu, die Ahrtaler nicht zu vergessen


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Trotz der erstmal positiven Neuigkeiten ist die Welt im Ahrtal natürlich noch nicht wieder ganz in Ordnung. Die Orte sind immer noch halbe Baustellen, die Aufbauarbeiten dürften noch bis 2020 dauern. Touristen dürfen sich nicht von den Baumaschinen und zerstörten Häusern abschrecken lassen, sondern müssen das Leben in dem kleinen Ort wieder ankurbeln.

Bei der Flutkatastrophe in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli starben mindestens 185 Menschen, 135 davon im Ahrtal in Rheinland-Pfalz, rund 50 in NRW. Mehr als 9000 Gebäude wurden zerstört, Straßen und Brücken weggespült. Im Ahrtal gehen Schätzungen von rund 42.000 Betroffenen aus. Der Schaden durch die Katastrophe beläuft sich auf rund 4,3 Milliarden Euro.