Man sieht ihm die Anstrengungen an. Robert Habeck wirkt dünnhäutig, als er am Dienstagabend (21. März) von der Fraktionsklausur der Grünen in Weimar zu Nachrichtensprecherin Caren Miosga ins „Tagesthemen“-Studio geschaltet wird. „So genervt und empört wie heute haben wir Sie selten erlebt. Wer oder was ist es denn genau, der Sie so auf die Palme bringt“, bringt es die 53-Jährige direkt zu Beginn des Gespräches auf den Punkt.
Ganz so sehe er das nicht antwortete der Bundeswirtschaftsminister. Er sei gerade in einer Klausur und habe wichtige Themen zu bearbeiten, so der 53-Jährige. Zudem könne man nicht behaupten, dass die Dinge gerade zügig abgearbeitet würden. „Wir haben einen Auftrag für die Menschen, für Deutschland etwas zu leisten, und im Moment kommen wir dem nicht ausreichend und gut genug nach. Das ist aber der Sinn von Regierung, dass man dem nachkommt. Ich hoffe, dass wir jetzt in dieser Woche viele Knoten lösen und Blockaden überwinden können und dann wieder eine gute Leistungsbilanz bekommen“, so Habeck in den „Tagesthemen“.
„Tagesthemen“-Sprecherin Caren Miosga zerlegt Robert Habeck
Dies sei im Moment aber nicht der Fall, so Habeck. Dass es auch Kritik an ihm gibt, scheint Robert Habeck so nicht annehmen zu wollen. „Herr Habeck, Selbstkritik höre ich da gar nicht raus, oder?“, unterbricht Caren Miosga die Ausführungen des Ministers. Und weiter: „Dass sie in der Kommunikation Fehler gemacht haben, dass die Leute das Gefühl haben, nicht mitgenommen zu werden.“
Es seien Fehler gemacht worden, so Habeck. Vor allem das Durchstechen des Gesetzesentwurfes an die „Bild“, prangert Habeck an. Er unterstelle, dass dies „bewusst“ geschehen sei, „um dem Vertrauen in der Regierung zu schaden.“
Habeck erhebt schwere Vorwürfe
Habeck weiter: „Insofern sind die Gespräche, wie finanzieren wir es genau, eine abgestimmte Ressortvorlage, eine Einigung möglicherweise mit den Koalitionspartnern zerstört worden. Wahrscheinlich mit Absicht zerstört worden, des billigen taktischen Vorteils wegen. So etwas passiert nicht aus Versehen. Deswegen bin ich ein bisschen alarmiert, ob überhaupt Einigungswille da ist. Denn das war schlecht.“
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Denn das habe Vertrauen verspielt, und eine Regierung, die das Vertrauen verspielt, habe ihr „größtes Pfund“ verspielt, so der Bundeswirtschaftsminister.