- Der Wohnungsbau-Boom in NRW ist vorbei.
- Nach dem Rekordjahr 2014 ist die Zahl 2015 um zwölf Prozent gesunken.
- Die regionalen Unterschiede sind enorm – vor allem in Duisburg wird kaum gebaut.
An Rhein und Ruhr.
Nach dem Rekordjahr 2014 ist der Wohnungsbaumarkt in NRW im vergangenen Jahr wieder eingebrochen. 40.670 Wohnungen, inklusive Umbauten, wurden im vergangenen Jahr fertiggestellt – ein Rückgang von 12,1%, wie das Statistische Landesamt am Freitag berichtete. Allerdings wurden immer noch mehr Wohnungen gebaut als in den Jahren 2008 bis 2013. Regional gab es starke Unterschiede.
Gemessen an der Bevölkerungszahl gab es die meisten Bauaktivitäten im Münsterland – und da in den Kreisen Borken und Steinfurt sowie in Münster selbst. Auch im Kreis Kleve wurde viel gebaut; rein rechnerisch entstanden dort 31,7 neue Wohnungen je 10.000 Einwohner. In Mülheim waren es 27,7 Wohnungen. Mau schaut es hingegen in Duisburg aus (7,9 Wohnungen). Andere Ruhrgebietsstädte wiesen noch schlechtere Werte auf.
Vielerorts fehlen Flächen
Beobachter halten einen Rückgang nach einem Boom-Jahr für normal. Das Problem aber bleibt: „Es werden zu wenig neue Wohnungen errichtet – nicht nur in NRW, sondern bundesweit“, sagte ein Sprecher von Bauminister Groschek (SPD). Er wies daraufhin, dass NRW beim Sozialen Wohnungsbau weit vorne sei. 2015 wurden 9200 Wohnungen gefördert – ein Plus von 37%. Ein großes Problem bleibe die Flächenknappheit. In besonders engen Märkten sucht das Ministerium derzeit auf Regionalkonferenzen mit den Beteiligten vor Ort nach Lösungen. Konferenzen gab es schon für die Regionen Bonn, Köln und Düsseldorf. Essen, Dortmund, Bielefeld und Münster stehen noch an.