München.
Nach Siemens, Daimler und MAN wird laut Medienbericht auch die Essener Firma Ferrostaal zur Verantwortung gezogen. Der Grund: weltweite Schmiergeldelikte. Dabei geht es um knapp 200 Millionen Euro.
Nach Siemens, Daimler und MAN muss mit der Essener Handelsgesellschaft Ferrostaal demnächst ein weiteres Unternehmen aus Deutschland nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ für weltweite Schmiergeldelikte büßen. Die Münchner Staatsanwaltschaft will von Ferrostaal knapp 200 Millionen Euro kassieren, wie das Blatt in seiner Samstagausgabe schreibt. So hoch soll schätzungsweise der Profit aus den illegalen Geschäften sein, den die Staatsanwaltschaft abschöpfen wolle, inklusive eines Bußgelds.
Nach Erkenntnissen der Ermittler haben die Essener dem Bericht zufolge beim Verkauf von U-Booten nach Griechenland ebenso geschmiert wie bei Schiffslieferungen oder Kraftwerksanlagen in Afrika und Südamerika. Die Münchner Strafverfolger ermitteln gegen Ex-Vorstandschef Matthias Mitscherlich und andere frühere Manager. Auch gegen das Unternehmen selbst geht die Staatsanwaltschaft vor.
Bei dem letzteren Verfahren sei man auf einem „sehr guten Weg“, ist aus dem Umfeld von Ferrostaal zu hören. Ferrostaal selbst erklärt, die Gespräche verliefen „sehr konstruktiv“, man äußere sich aber nicht zum Stand der Dinge, da man solche Verhandlungen nicht in der Öffentlichkeit führe. Die Münchner Staatsanwaltschaft äußert sich ebenfalls nicht zum Stand der Gespräche, bei denen laut Zeitung eine Einigung greifbar nahe sei. (dapd)