Die Bahn streicht ein beliebtes Spezialangebot: den Deutschland-Pass. Eine Alternative ist schon da. An ihr entzündet sich aber Kritik.
Berlin.
Die Deutsche Bahn nimmt den sogenannten Deutschland-Pass aus ihrem Angebot. Das teilte der Konzern unter anderem auf seiner Facebook-Seite mit. Zur Begründung heißt es dort: „Die Umsätze des Deutschland-Passes sind in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Die Rückmeldung der Kunden im Rahmen von Marktforschungen hat gezeigt, dass sie sich ein preiswerteres Angebot wünschen.“
Der Deutschland-Pass richtete sich vor allem an Bahnfahrer aller Altersgruppen, begünstigte aber jüngere Kunden. Die Bahn verkaufte ihn in den Sommermonaten: Für einen Monat konnte der Kunde alle Nah- und Fernverkehrszüge im Netz der Bahn nutzen und zahlte dafür einen Festpreis. Allerdings stiegen die altersabhängigen Kosten in den vergangenen Jahren stetig an. Im vergangen Jahr bot die Bahn das Ticket von Ende Juni bis Mitte September an – zu den folgenden Konditionen.
• Für Kunden bis 18 Jahre: 159 Euro. (2014: 149 Euro)
• Für Kunden bis 26 Jahre: 269 Euro. (2014: 259 Euro)
• Für Kunden ab 27 Jahre: 349 Euro. (2014: 309 Euro)
Auf Facebook ruft die Ankündigung der Bahn viel Kritik hervor. „Gerade die Jugend – die wichtigste Zielgruppe und vor allem die zukünftigen Kunden – zu vergraulen, ist kein guter Schachzug“, schreibt ein Nutzer und fordert: „Die Entscheidung sollte überdacht werden.“
Beachtlich: Die Bahn beantwortet fast jeden der Kritikpunkte der Nutzer unter dem Facebook-Eintrag. „Gerade die junge Zielgruppe ist bei uns im starken Fokus, deshalb werden wir im Sommer mit dem Sommer-Ticket den Wünschen dieser Zielgruppe nachkommen“, heißt es seitens des Konzerns.
Doch das Sommer-Ticket steht bereits in der Kritik. Mit diesem Ticket können Kunden für 96 Euro vier einfache Fahrten mit der Bahn antreten . Vor allem an einem Punkt stören sich die Kunden: Die Fahrkarte hat eine eindeutige Altersbegrenzung. Nur Kunden bis 26 Jahre können das Sommer-Ticket kaufen und nutzen. „Man hat erstmal ein Alternativangebot angekündigt und nun stellt sich heraus, dass es dieses für eine große Personengruppe (alle über 26) gar nicht gibt“, schreibt ein Kritiker in einem Forum zum Thema. (les)