Duisburg.
Der Dortmunder Baustoff-Milliardär Albrecht Knauf, der sich auch als Miteigentümer der Fluggesellschaft Eurowings und zeitweise als Vizepräsident und Großaktionär des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund einen Namen gemacht hat, will mit seiner neuen Beteiligung am kriselnden Duisburger Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) in der Stahlbranche expandieren. Die zum Imperium des Unternehmers gehörende Knauf Interfer kündigte gestern an, sie wolle auf Wachstumskurs gehen.
Das Essener Unternehmen hatte Montagabend einen Anteil von 7,82 Prozent an dem börsennotierten Duisburger Konzern offengelegt und damit Spekulationen um die Motive Knaufs ausgelöst. Investoren erwarten, dass der Unternehmer seinen Anteil weiter aufstockt: KlöCo-Aktien schossen daraufhin um knapp zehn Prozent auf 10,29 Euro in die Höhe. Zunächst blieb aber unklar, wie weit er seinen Anteil an dem mit rund 937 Millionen Euro bewerteten Stahlhändler aufstocken will.
Knauf Gips mit Sitz im unterfränkischen Iphofen ist der Kern der Gruppe, die mit 23 000 Mitarbeitern auf die Herstellung von Baustoffen spezialisiert ist. Der Stahlhandel war bisher ein Randgeschäft. KlöCo ist mit einem Umsatz von 7,1 Milliarden Euro ungleich größer als Knauf Interfer, die laut Bundesanzeiger 2011 mit 1500 Mitarbeitern auf 1,05 Milliarden Euro Umsatz und einen mageren Gewinn von 3,4 Millionen Euro kam. KlöCo leidet unter der Stahlflaute und hat den Abbau von 1800 Stellen angekündigt und erwartet für 2012 einen Netto-Gewinn von 130 bis 140 Millionen Euro.