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Australierin streitet mit Vorwerk nach Thermomix-Explosion

Australierin streitet mit Vorwerk nach Thermomix-Explosion

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thermomix-mit-kochbuch-72dpi2~057c20b1-4607-44f2-bd03-ed8bf9b28892.jpg Foto: Vorwerk
Danika Jones hat sich beim Kochen schwere Verbrennungen zugezogen. Sie sagt, ihr Thermomix sei explodiert. War es nur ein Bedienfehler?

Berlin. 

Man könnte es beinahe einen Glaubenskrieg nennen, was gerade in den sozialen Medien beim Thema Thermomix passiert. Ist sie böse und gefährlich oder gut und unheimlich toll, diese Küchenmaschine, die in den vergangenen Jahren hochgelobt und millionenfach verkauft wurde?

Anlass der Diskussion ist ein Unfall, den die Australierin Danika Jones Anfang März hatte. Angeblich sei ihr Thermomix beim Kochen explodiert, sagt die Frau aus Perth. Der Deckel sei in die Luft geflogen, die kochend heiße Pastasoße überall in die Küche gespritzt – und habe auch sie getroffen. Australische Medien sind voll mit Bildern von ihren verbrannten Schultern und Armen. Und natürlich steht die Frage nach Schadensersatz im Raum.

Nicht nur Mitleid nach dem Thermomix-Unfall

Danika Jones hat wegen dieser Geschichte allerdings nicht nur Mitleid geerntet. Überall dort, wo die Geschichte etwa beim Kurznachrichtendienst Twitter oder beim sozialen Netzwerk Facebook thematisiert wurde, wird ihr nicht selten vorgeworfen, eine Lügnerin oder schlichtweg nicht in der Lage zu sein, den Thermomix korrekt zu bedienen. Oft sind diese Kommentare mit Lobeshymnen auf die Küchenmaschine verknüpft, die man maximal von der Werbe-Abteilung des Herstellers erwarten würde. Die Liebe zum Thermomix scheint weit verbreitet.

Auf der anderen Seite berichten australische Medien über Frauen, denen es wie Danika Jones ergangen sein soll. Zum Beispiel Alysha Gregory, ebenfalls aus Perth, die gegenüber „SBS“ einen ähnlichen Vorfall mit spritzender, heißer Suppe schildert. Außerdem berichtet „The West Australian“, Danika Jones sei im Krankenhaus mitgeteilt worden, dass sie nicht die erste Patientin mit einem Thermomix-Unfall sei. Natürlich beteuert Jones, sie habe sich beim Bedienen des Geräts an die Angaben des Herstellers gehalten.

Hersteller Vorwerk beteuert Sicherheit der Maschine

Letzterer, die Firma Vorwerk aus Wuppertal, hat sich am Donnerstag gegenüber dem WDR zu dem Vorfall geäußert. „Wir haben von dem Vorfall in Australien mit dem Thermomix TM31 gehört und bedauern diesen sehr. Unserem australischen Distributor ist der betroffene Thermomix TM31 bislang leider nicht für eine Überprüfung des Gerätes zur Verfügung gestellt worden. Dies wäre wichtig, um die Ursachen des Vorfalls ergründen zu können“, zitiert der WDR die Stellungnahme von Vorwerk. Weiter beteuert das Unternehmen, der Thermomix sei ein sicheres Produkt, „sofern das Gerät entsprechend der Bedienungsanleitung genutzt wird“.

Die zentrale Frage lautet also jetzt: War ein Bedienfehler schuld am Unfall von Danika Jones oder nicht? Internetnutzer spekulieren auch darüber, dass eine defekte Dichtung die Ursache gewesen sein könnte. Vorwerk selbst schreibt in einer Mitteilung vom Oktober 2015: „Bei unseren intensiven regelmäßigen Sicherheitstests hat sich gezeigt, dass bei einigen wenigen Thermomix TM31 der Dichtungsring im Deckel nicht einwandfrei funktioniert. Wenn Sie einen solchen TM31 mit hoher Drehzahl betreiben, zum Beispiel beim Pürieren, und den Deckel anschließend direkt und/oder schnell öffnen, kann unter Umständen heißes Mixgut aus dem Topf herausspritzen. Das könnte zu Verbrühungen und/oder Verbrennungen führen.“ Erstmals wurde das Problem 2012 bekannt, allen potenziell betroffenen Kunden wurde nahegelegt, die Dichtungen auszutauschen. Auch Danika Jones gibt an, der Empfehlung gefolgt zu sein. So weit man im Netz lesen kann, besitzt der Kundenservice einen sehr guten Ruf.

Opfer hat Anwalt eingeschaltet

Im aktuellen Fall scheint die Kommunikation allerdings nicht allzu gut geklappt zu haben. Vorwerk moniert, Danika Jones habe nicht auf die Bitte reagiert, das vermeintlich defekte Gerät untersuchen zu lassen. Und die Verletzte, so Medienberichte, hat einen Anwalt eingeschaltet.