Der Essener Baukonzern Hochtief ist jetzt in spanischer Hand. Der Baukonzern ACS hat sich die Mehrheit gesichert, teilte Hochtief am Freitag mit. ACS halte inzwischen 50,16 Prozent der Hochtief-Aktien.
Essen.
Neun Monate nach seinem feindlichen Übernahmeangebot für den Essener Baukonzern Hochtief ist der spanische Baukonzern ACS am Ziel. Das Unternehmen von Real-Madrid-Präsident Florentino Perez verfüge inzwischen über 50,15 Prozent der Aktien des größten deutschen Baukonzerns, teilte Hochtief am Freitag mit. Darin enthalten sind allerdings 4,46 Prozent Hochtief-Aktien aus dem Eigenbesitz des deutschen Traditionsunternehmens, die den Spaniern zugerechnet werden.
ACS hatte bereits auf der Hauptversammlung des Essener Bauriesen im Mai de facto die Macht bei Hochtief übernommen. Auf dem Aktionärstreffen hatten die Spanier ihr Personaltableau für den Aufsichtsrat des fast 140 Jahre alten Unternehmens ohne Abstriche durchgesetzt.
ACS will Abhängigkeit vom Heimatmarkt verringern
ACS ist seit Jahren der größte Aktionär des Essener Konzerns, hatte sich aber lange Zeit mit weniger als 30 Prozent der Aktien begnügt. Im September kündigte ACS dann überraschend an, seine Beteiligung auf etwas mehr als 50 Prozent aufstocken zu wollen, um Hochtief künftig in der eigenen Bilanz konsolidieren zu können und die Abhängigkeit vom kriselnden heimischen Markt zu reduzieren.
Die Übernahmepläne stießen bei Hochtief auf heftigen Widerstand. Doch blieben die Abwehrversuche des Unternehmens letztlich erfolglos. Die wichtigsten ACS-Gegner – darunter der frühere Konzernchef Herbert Lütkestratkötter – haben das Unternehmen inzwischen verlassen.(afp/rtr)