Die Ferienzeit ist eigentlich immer ein Grund zur Freude – zumindest bei den Schulkindern in Oberhausen und ganz NRW. Für die Eltern sieht es dagegen teilweise anders aus – sie stehen zum Beispiel vor einem Betreuungsproblem, wie eine Frau in Oberhausen.
Die Stadt bietet zwar für die Sommerferien eine Betreuung an. Doch als die Mutter diese für ihr Kind buchen will, trifft sie der Schlag.
Oberhausen: Frau entsetzt über Preis für Ferienbetreuung
Sechs Wochen Sommerferien – was für viele Kinder in Oberhausen großartig klingt, stellt manche Elternteile vor große Probleme. So haben vor allem berufstätige Mütter und Väter ein Problem, ihre Kinder in dieser Zeit zu betreuen.
Die Stadt bietet daher ein Betreuungsangebot an, bei dem die kleinen Teilnehmer von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr betreut werden, Mahlzeiten bekommen und an Aktivitäten teilnehmen – doch das hat natürlich seinen Preis, und der ist für die Mutter aus Oberhausen kaum nachzuvollziehen.
„Ich glaube es nicht. 195 Euro für drei Wochen plus obendrauf OGS Leergeld für 6 Wochen. Macht dann mal eben 310,50 Euro“, macht die Oberhausenerin ihrem Ärger in einer Facebook-Gruppe Luft. „Dafür gehe ich also arbeiten. Für unbezahlbare Kinderbetreuung. Sorry Stadt Oberhausen, aber das ist unmöglich. Finde das unzumutbar. Da wird man als arbeitender Mensch bestraft.“
Unter dem Beitrag entwickelt sich eine hitzige Diskussion verschiedener Oberhausener. So rechnet eine Frau vor, dass bei 195 Euro ein Tag mit Verpflegung und Co. gerade einmal 13 Euro kostet. Eine andere Frau dagegen schreibt: „So, dann hab mal zwei Kinder…wer kann sich das erlauben?“. Eine andere Mutter findet zwar, dass es teurer geworden ist („Letztes Jahr habe ich für die Osterferien 65 Euro bezahlt, dieses Jahr 110 Euro. Sommer von 135 auf 195 Euro“), aber: „Wir sind berufstätig und haben die Wahl: Gemeinsam Urlaub machen oder aufteilen in den Ferien und dann jeweils mit den Kindern Urlaub machen. Letzteres ist sicherlich sehr viel teurer.“
Oberhausen: So rechtfertigt sich die Stadt
Grundsätzlich können einige verstehen, dass durch die Ausgaben auch für Betreuer, das Essen und die Ausflüge einige Kosten entstehen, doch „für Berufstätige, die darauf angewiesen sind und vielleicht selbst nicht viel haben, sind das Sonderausgaben, die man oft nicht stemmen kann“, legt eine Frau dar und kann die Sorgen einiger Elternteile verstehen.
Gegenüber DER WESTEN bezieht auch die Stadt Oberhausen Stellung zu den Vorwürfen, erklärt, dass es sich bei den Freizeitangeboten um eine Pflichtaufgabe des Jugendamtes handelt, die aus Mitteln des städtischen Haushaltes finanziert werde. „Fördermittel stehen dem Jugendamt zur Ausübung von Pflichtaufgaben nicht zur Verfügung“, weshalb „die Beteiligung der Erziehungsberechtigten an den Kosten durch eine Benutzungs- und Entgeltordnung geregelt ist und sich anteilig an den Gesamtkosten für die Betreuung der Kinder orientiert.“
Die gestiegenen Preise rechtfertigt die Stadt gegenüber DER WESTEN mit den Kostensteigerungen, die auf die Stadt Oberhausen bei Durchführung des Angebots entstehen. „So haben sich zum Beispiel die Kosten im Bereich des Caterings von den Herbstferien 2022 bis zu den Osterferien 2023 nahezu verdoppelt“, heißt es dazu.
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Für einige Familien besteht die Reduzierung der Entgelte um die Hälfte, „wenn sie Empfänger von Sozialleistungen wie Wohngeld, Kinderzuschlag oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz sind. Darüber hinaus können die Leistungen der Ferienangebote über Bildung- und Teilhabe (BuT) abgerechnet werden“, weist die Stadt Oberhausen hin.