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NRW-Minister Groschek nennt OB-Sprecher „Propagandaminister“

NRW-Minister Groschek nennt OB-Sprecher „Propagandaminister“

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Startschuss für Nachfolgenutzung der alten Kläranlage Foto: Rainer Raffalski / Funke Foto Services
Auf dem Oberhausener SPD-Kreisparteitag nannte NRW-Verkehrsminister Groschek den neuen OB-Sprecher Fritsche „Propagandaminister“. Die CDU ist empört.

Oberhausen. 

„Erschrocken und über alle Maßen besorgt“ zeigte sich nach eigener Aussage der Oberhausener CDU-Vorsitzende Wilhelm Hausmann über eine Rede des zurückgetretenen SPD-Vorsitzenden Michael Groschek beim SPD-Kreisparteitag. Der NRW-Verkehrsminister Groschek hatte Hannes Fritsche, den neuen Sprecher von Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) „Propagandaminister“ genannt. Hausmann sprach von einer „unglaublichen Entgleisung“. Bei dem SPD-Kreisparteitag war der Bundestagsabgeordnete Dirk Vöpel zum neuen Chef der Oberhausener Sozialdemokraten gewählt worden.

Groschek hatte in seiner Abschiedsrede als Parteichef die Gelegenheit genutzt, gegen den politischen Gegner zu kacheln – vor allem gegen den einstigen RWO-Fußballer, bisherigen CDU-Fraktionsgeschäftsführer und jetzigen OB-Sprecher Fritsche. „Es gibt einen schwarzen Block in unserer Stadt, angeführt von einem früheren Linksaußen, der jetzt Rechtsaußen spielt.“ Er unterstellte dem Vertrauten des neuen OB Gehässigkeit und verletzte Eitelkeit. „Er hat die politische Atmosphäre in unserer Stadt vergiftet.“

„Die Beschimpfungen gegen einen Menschen, der sich seit Jahrzehnten an verschiedenen Stellen für diese Stadt eingesetzt hat, überschreitet Grenzen, die auch im hitzigsten politischen Gefecht nicht überschritten werden dürfen“, erklärte Hausmann. „Diese Angriffe können nicht unwidersprochen bleiben, weil sie in ihrer Niveaulosigkeit am Ende der gesamten Politik in unserer Stadt schaden könnten.“

Zurückkehren zu mehr Sachlichkeit

Hausmann erinnert in diesem Zusammenhang an die Appelle Groscheks unmittelbar nach der OB-Wahl, als der SPD-Politiker anmahnte, die politische Kultur zu stärken und zu mehr Sachlichkeit zurückzukehren. „Daran muss er sich aber auch selbst messen lassen. Wer stattdessen Kritiker zu Brunnenvergiftern macht, trägt nicht zur politischen Kultur bei. Groscheks Worte sind eines Ministers unwürdig. Dennoch will ich weiter darauf hoffen, dass die SPD zur Sachlichkeit und zur gemeinsamen Arbeit im Sinne der Stadt zurückkehrt.“

Schockiert über die Worte Groscheks zeigte sich auch CDU-Ratsfrau und -Finanzexpertin Christa Müthing: „Ich bin ganz sicher, dass auch viele Genossen den Fehltritt von Herrn Groschek verurteilen. Die SPD ist eben in Teilen nicht lernfähig, und ich hoffe, dass die anständigen Genossen sich jetzt deutlich äußern und distanzieren. Den Unbelehrbaren wie Herrn Groschek oder Herrn Große Brömer kann ich nur zurufen: Hören Sie doch einfach einmal auf die Töne aus Ihren eigenen Reihen. Das täte nicht nur der politischen Hygiene, sondern ganz Oberhausen gut.“