Über die Situation der in Mülheim-Styrum untergebrachten Flüchtlinge diskutierten die Mitglieder der Bezirksvertretung 2 in Mülheim. Jetzt leben 144 Menschen in den Häusern an der Gustavstraße. Die Kapazität in den Wohnungen betrage nach den Belegungsstandards des Sozialamtes 168 Personen. „Bei weiteren Zuweisungen und fehlendem Wohnraum sind kurzfristig weitere Belegungen in den Häusern in Styrum wahrscheinlich“, erläuterte Klaus Konietzka, Leiter des Sozialamtes.
Aktuell seien Menschen aus 21 Nationalitäten – davon gut die Hälfte aus dem ehemaligen Jugoslawien und Albanien, ein Sechstel aus Nordafrika und der Rest aus Asien – dort untergebracht. Die aus Nordafrika stammende Gruppe bestehe aus Einzelpersonen, mit denen es Probleme gebe.
Diese trügen ihre Streitereien „außerhalb der gesellschaftlichen Normen aus, oft mit Körperverletzungen“, erklärte Konietzka. Die Rädelsführer würden auseinandergezogen, das weitere Vorgehen mit der Polizeiführung Mülheim abgesprochen, die in Styrum verstärkt Präsenz zeige. „Die gemeinsame Einschätzung ist, dass sich die Lage in wenigen Wochen beruhigen wird“, meint der Leiter des Sozialamtes.
Die Broicher Ehrenamtler engagieren sich auch in Styrum. Es gebe wöchentliche Treffen unter Moderation von Sonja Clausen (Bildungsnetzwerk Eppinghofen) – donnerstags, 17 Uhr. Zwei städtische Fachkräfte arbeiten an der Gustavstraße. Darüber hinaus seien zwei Verwalter vor Ort, davon ein Mitarbeiter arabischer Herkunft mit entsprechenden Sprachkenntnissen.
Die PIA werde die Nachtschicht in Doppelbelegung organisieren. An den Gebäuden wurden im Erdgeschoss Folien als Sichtschutz angebracht und Bänke vor den Häusern aufgestellt. Günter Wrede (SPD) ergänzte, dass Arbeitsgruppen, wie z.B. Deutschunterricht in der Feldmann-Stiftung, entstehen sollen.
Auf weitere Fragen (Wie viele Kinder sind schulpflichtig? Wie viele stammen aus sicheren Drittländern?) erwarten die Bezirksvertreter demnächst einen Bericht.