Mülheims Grüne können sich einen Tausch von städtischen RWE-Aktien gegen Anteile des Wasserversorgers RWW vorstellen. Fraktionssprecher Tim Giesbert: „Das wäre die Rekommunalisierung. Die Stadt würde die Fehlentscheidung aus 2003 korrigieren, als 36% städtischer RWW-Anteile an RWE gingen. Die Grüne-Fraktion sprach sich gegen den Deal aus, weil die Trinkwasserversorgung Teil der öffentlichen Vorsorge ist.“ Nun müsse verhindert werden, dass RWW-Anteile von Dritten übernommen werden, die Profit und weniger Trinkwasserqualität im Auge hätten.
Im Detail zeigt sich bei den Grünen aber auch Skepsis. Um den von MBI-Chef Reinhard vorgeschlagenen Deal umzusetzen, müsse RWE mitmachen. Der Großkonzern sei aber mehr an flüssigen Mitteln denn an Aktien interessiert. Würde die Stadt RWE-Aktien an der Börse veräußern und mit den Erlösen RWW-Anteile kaufen, sei angesichts der Schwäche der RWE-Papiere penibel durchzukalkulieren, ob sich das rechne. Giesbert: „Pi mal Daumen geht das sicher nicht.“
Letztlich liege Reinhard mit der Feststellung, das Energiegeschäft sei instabil, nicht falsch. Aber auch beim Trinkwasser lauerten Risiken wie höhere Anforderungen an die Aufbereitung und die nicht gebannte Gefahr des Fracking.