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Mülheim: Nach Terroranschlag in Solingen – Integrationsrat rechnet mit Migrationspolitik ab! „Es ist genug“

Nach dem Terroranschlag von Solingen ergreift Mülheims Integrationsrats-Vorsitzender das Wort. Er hat genug von Integrationsunwilligen.

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Messer-Anschlag von Solingen: Täter stellt sich

Die Polizei meldet die Festnahme eines Syrers (26).

Es sind dramatische Worte, die aufrütteln müssen! Der Terroranschlag von Solingen erschüttert ganz Deutschland. Attentäter Issa al Hasan (26) stach am Freitag (23. August) wahllos auf dem Stadtfest zu. Drei Besucher überlebten das Massaker nicht, acht weitere Menschen, sechs Männer und zwei Frauen, wurden verletzt.

Jetzt platzt dem Mülheimer Integrationsratsvorsitzenden, Hasan Tuncer (34), endgültig der Kragen. Der gebürtige Türke, der als Kind selbst als Flüchtling nach Deutschland kam, ist der starke Mann in der Pottstadt, wenn es um Integration geht. Sein Wort hat im Rathaus von Mülheim Gewicht – er rechnet hart mit der Migrationspolitik der Bundesregierung ab!

Mülheim: Integrationsrat rechnet mit Migrationspolitik ab!

Gegenüber DER WESTEN ledert Tuncer los: „Ich war wenige Tage im Urlaub, und kaum komme ich zurück, sehe ich mich gezwungen, auf die tragischen Ereignisse zu reagieren. Solingen wurde nach dem Brandanschlag auf die türkische Familie Genc im Jahre 1993 erneut von einem entsetzlichen Gewaltverbrechen erschüttert. Leider sind diese Vorfälle keine Einzelfälle. Auch in anderen Städten Deutschlands kam es zuletzt zu brutalen Messerattacken.“

Und weiter: „Bereits 2014 habe ich darauf hingewiesen, wie gefährlich der radikale Islamismus für uns ist und gefragt, ob es Todesopfer geben muss, ehe gehandelt wird. Während wir uns für den Schutz und die Integration von Menschen einsetzen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, nutzen diese Täter die Freiheiten unserer Demokratie, um sie zu untergraben. Das dürfen wir nicht länger hinnehmen!“

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Mülheim: Der Integrationsratsvorsitzende Hasan Tuncer rechnet mit der Bundesregierung ab. Foto: Funke Foto Services

„Jetzt ist es genug“

Es sei kein Grund, Missstände in der Migrationspolitik zu verschweigen – nur, um nicht Parteien wie der AfD Auftrieb zu geben, so Tuncer. Das Gegenteil sei der Fall, wie er DER WESTEN erklärt: „Wer mich kennt, weiß, dass ich keine Scheu habe, Probleme beim Namen zu nennen. Doch oft werde ich von verschiedenen Seiten ausgebremst. Jetzt ist es genug! Gewalttäter, die wiederholt straffällig wurden, müssen zur Verantwortung gezogen und wenn nötig aus dem Land ausgewiesen werden!“


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Er selbst sei 1995 als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Umso wichtiger sei eine gelungene Integration. Der 34-Jährige: „Wir arbeiten täglich hart daran, Flüchtlinge zu unterstützen und ihnen eine Perspektive aufzuzeigen. Es ist inakzeptabel, dass unsere Arbeit durch solche Gewalttäter zerstört wird. Nur durch eine klare Haltung und die Verteidigung unserer demokratischen Werte können wir verhindern, dass diese Themen von radikalen Kräften missbraucht werden!“