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Mülheim und Oberhausen: Schock nach Preishammer! Weihnachtsmärkte ohne Musik?

Da hätte der Begriff „stille Nacht“ eine ganz eigene Bedeutung! Finden die Weihnachtsmärkte in Mülheim und Oberhausen ohne Musik statt?

Mülheim und Oberhausen
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Rathaus-Bosse im Ruhrgebiet: Sie sind die Oberbürgermeister im Pott

Wer hat in den Ruhrgebiets-Städten das Sagen? Wir stellen die Oberbürgermeister im Pott vor.

Nächster Preishammer für die Weihnachtsmärkte im Pott! Und damit könnte dann „stille Nacht“ eine ganz eigene Bedeutung haben. Denn tatsächlich hat die Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) die Preise für lizenzierte Musik so stark angezogen, dass nicht jede Stadt die Rechnungen für Musik auf den Weihnachtsmärkten wird bezahlen können.

Die Stadt Bayreuth zum Beispiel erhielt von der Gema eine Rechnung, die 80-mal so hoch ist wie für 2019. Die Stadt in Franken muss rund 40.000 Euro allein an Gebühren für Musikrechte zahlen. Die irre Folge: Einige Städte könnten gezwungen sein, auf den Weihnachtsmärkten nur lizenzfreie oder gar keine Musik abzuspielen! Droht das auch unseren Pott-Städten Mülheim und Oberhausen?

Mülheim und Oberhausen: Weihnachtsmärkte ohne Musik?

Einige Städte haben bereits den Deutschen Städtetag eingeschaltet, der vermitteln soll. Nicht nur Weihnachtsmärkte, auch Vereinsfeiern und Stadtteilfeste sind von den horrenden Gebühren betroffen. Beide Parteien seien bereits im Austausch, wollen im September Lösungen präsentieren.

Doch wie sieht es im Ruhrgebiet aus? DER WESTEN hat in Mülheim und Oberhausen angefragt. Und da ist man noch gelassen. Zumindest in diesem Jahr. Eine Sprecherin des Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) zu DER WESTEN: „Bei der Mülheimer Schiffsweihnacht und bei der Hafenweihnacht wird die Gema für die Hintergrundmusik angemeldet, bei der Hafenweihnacht auch zusätzlich für die Live-Chöre. Die Gebühren sind in den letzten Jahren stark angestiegen.“

Mülheim und Oberhausen
Der Weihnachtsmarkt in Mülheim und Oberhausen ohne Musik? (Symbolfoto) Foto: dpa

Oberhausen spricht bereits mit anderen Veranstaltern

Und weiter: „Wie in Bayreuth werden viele Städte aus finanziellen Grünen für sich abwägen, ob Musik noch gespielt und Live-Auftritte gebucht werden können, am Ende auch zum Leid der Künstler. Wir werden in diesem Jahr in Mülheim keine musikalischen Einschränkungen vornehmen. Wie es im nächsten Jahr aussehen wird, können wir heute noch nicht sagen.“

Auch in Oberhausen plane man keinerlei Einschränkungen. Ein Stadtsprecher zu DER WESTEN: „Der Weihnachtsmarkt findet von Donnerstag bis Sonntag statt. Laut Veranstalter wird es an allen vier Tagen Programm geben. Bisher gibt es keine Überlegungen, das Programm zu reduzieren.“


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Auch er bestätigt indirekt die massiv gestiegenen Kosten für Musikrechte. Wenn alle Stricke reißen, könnte sich die Stadt Oberhausen sogar einen anderen Veranstalter suchen! Der Sprecher weiter: „Ob die Kosten kommende Saison steigen, kann noch nicht gesagt werden. Man ist aber mit anderen Veranstaltern im Austausch.“ Damit aus der Heiligen Nacht nicht wirklich stille Nächte werden…