Die Energiekrise stellt Menschen in ganz Deutschland vor nie dagewesene Herausforderungen. Auch in Mülheim macht sich ein Gastronom große Sorgen.
Der Inhaber des Burgerladens „The Hungry Poet“ in Mülheim hat deshalb einen drastischen Weg gewählt.
Mülheim: Burgerrestaurant-Besitzer führt Energiespartage ein
Auch die Gastronomie hat es derzeit nicht leicht. Gestiegene Lieferantenpreise, aber vor allem die explodierenden Energiekosten machen den Gastronomen zu schaffen. Uwe Pattalon, der Besitzer des beliebten Burgerladens „The Hungry Poet“ in Mülheim hat deshalb nur noch an fünf Tagen die Woche geöffnet. Dienstags und mittwochs bleibt das Geschäft geschlossen.
„Die Energiespartage sind erstmal Vorsorge, da es für die steigenden Stromkosten, noch keine konkrete politische Lösung gibt, und wir somit nicht wissen, wo die Reise hingeht. 8 Tage ohne Energieverbrauch im Monat, können einen echten Unterschied ausmachen“, erzählt er gegenüber DER WESTEN.
Gastronom prognostiziert Insolvenzserie und kritisiert Politik scharf
„Die Gäste bündeln sich auf die anderen Tage. Das ist natürlich nicht gut für die Studenten, welche bei uns jobben. Durch diese fehlenden Tage, bleiben weniger Stunden für diese Leute.“
Dabei fürchtet der Gastronom weniger um seine Existenz oder seine Branche. Viel mehr sorgt er sich, dass wenn nicht bald ein Ersatz für die Energielücke gefunden werde, zahlreiche große und kleine Unternehmen Pleite gingen. Die bisherigen Energiesparmaßnahmen der Regierung würden nicht ausreichen und die Angst der Bürger zum Teil sogar noch verschlimmern:
„Wir stehen vor der schwersten Wirtschaftskrise, welche dieses Land je hatte. Mit dem Instrument der Gasumlage in Kombination mit dem ungedeckelten Strompreis, wurde ein ‚Killer‘ für Privathaushalte und Unternehmen, aller Größenordnungen, geboren“, schreibt der politisch engagierte Mülheimer in einem Facebook-Beitrag.
Umstrittene Gasumlage soll ab Oktober kommen
Russland hat seit Mitte Juni seine Gasimportmengen nach Deutschland massiv reduziert. Dadurch sind bei den Gasimporteuren erhebliche Verluste entstanden. Um diese vor einer Insolvenz zu schützen und die Gasversorgung in den kommenden Monaten zu sichern, sollen Haushalte und Unternehmen ab dem 1. Oktober 2,4 Cent mehr pro Kilowatt-Stunde an Gas bezahlen.
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Uniper als größter Gasversorger des Landes ist bereits in eine existenzbedrohliche Lage geraten und wurde deshalb nun verstaatlicht. SPD-Chef Lars Klingbeil stellt jetzt jedoch aufgrund der Verstaatlichung die eh schon umstrittene Gasumlage infrage. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält derzeit aber weiter an der Gasumlage fest. Um die Belastung für Bürger in Grenzen zu halten, hat die Regierung die Mehrwertsteuer auf Gas von 19 Prozent auf sieben Prozent runtergeschraubt.