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Mülheim: Darauf müssen Anwohner ewig warten – was ist los beim Amt?

Den Anwohner aus Mülheim fällt auf: Die Bearbeitungszeiten beim Wohngeldamt sind zu lang. DER WESTEN hat bei der Stadt nachgehakt.

Mülheim: Wohngeldantrag dauert mehrere Monate
© IMAGO/Steinach

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Jede Familie hat Anspruch auf Kindergeld. Allerdings bekommt man das Geld nicht einfach so. Es muss ein Antrag bei der zuständigen Familienkasse gestellt werden. Wie das geht und welche Nachweise ihr erbringen müsst, erklären wir.

Das Wohngeldamt der Stadt Mülheim steht zur Zeit im Netz unter Beschuss. Mehrere Facebook-User machen ihrem Ärger in den sozialen Netzwerken Luft und tauschen sich darüber aus, dass die Bearbeitung ihrer Anträge aktuell sehr lange dauert. Ist das wirklich so, oder nur heiße Luft? DER WESTEN hat beim Wohngeldamt in Mülheim mal nachgefragt, welche Erklärung es für die langen Wartezeiten gibt.

Mülheim: Das sind die Gründe für die lange Wartezeit

„Die Bearbeitungsdauer liegt unter anderem an der gestiegenen Zahl der Anträge durch die Wohngeld-Reform vom 1. Januar 2023. Dadurch sind aktuell mehr Personen berechtigt, Wohngeld zu beantragen“, erklärt Tatjana Schwarze, Pressesprecherin der Stadt Mülheim. Bereits Ende September verzeichnete die Stadt knapp 3.600 Haushalte, die Wohngeld beziehen. Im Vergleich zum vorherigen Jahr ist das enorm, denn 2022, vor der Reform, waren es lediglich 2.000 Haushalte mit Wohngeldbezug. Dieser Anstieg frisst Zeit in der Bearbeitungsphase.

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Um dem entgegenzuwirken, wurden schon einige Vorkehrungen getroffen. So konnte die Stadt Mülheim das Personal zur Bearbeitung bereits aufstocken. Die 5,44 Stellen im mittleren Dienst konnten um 2,77 Stellen angehoben werden. Zudem wird der Personalbedarf fortlaufend beobachtet, da „erwartet wird, dass im zweiten Halbjahr noch einmal die Anträge steigen werden aufgrund des wegfallendes Moratoriums von ‚Übergängern‘ aus dem SGB II und SGB XII ins Wohngeld“, erklärt die Pressesprecherin weiter.


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Wird ein Antrag gestellt und alle Unterlagen vollständig eingereicht, ist mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von rund 12 bis 16 Wochen zu rechnen. In einigen Fällen kann es auch mal schneller gehen. Bereits nach sechs Wochen hat das Amt den Antrag auf Vollständigkeit geprüft, und meldet sich beim Antragssteller gegebenenfalls bezüglich fehlender Unterlagen. Um den Prozess in Mülheim und andernorts so kurz wie möglich zu halten bleibt nur eins: Anträge im Vorhinein immer auf ihre Vollständigkeit prüfen und sich früh genug drum kümmern.