Die Mülheimer Bürgerinitiativen und die Grünen äußern sich ablehnend beziehungsweise kritisch zu den öffentlich gewordenen Überlegungen von Ruhrbania-Gesellschaft und Beteiligungsholding, das Kaufhof-Problem eventuell mit einer städtischen Mietzusage für mögliche Investoren lösen zu können.
Wie die WAZ berichtete, wird zurzeit unter dem Dach der Beteiligungsholding geprüft, ob es für die Stadt wirtschaftlich sein könnte, mit publikumsträchtigen Einrichtungen in einen oder mehrere Neubauten auf dem Kaufhof-Areal zu ziehen. Stelle sich die Stadt einem möglichen Investor als Ankermieter zur Verfügung, so die Idee, könnte ein Invest endlich mit entsprechender Sicherheit unterfüttert sein, an der es den bisherigen Revitalisierungsvorhaben stets gemangelt hatte. Sie scheiterten.
MBI-Fraktionssprecher Lothar Reinhard kündigte schon gestern die Ablehnung seiner Fraktion für die Idee an, dass die Stadt am Kaufhof-Standort mit Mietzusagen einspringen sollte. Eine „Rettung“ von Ruhrbania oder Kaufhof-Eigentümer Hoffmeister auf diese Weise sei abzulehnen. Ein solcher „Kraftakt“ überfordere die „de facto bankrotte Stadt“. Den jetzigen Zustand habe die Stadt mit „vermurkster Verkehrsführung“ von Ruhrbania selbst herbeigeführt. Reinhard erneuerte die Forderung, die weiteren Ruhrbania-Planungen zu überdenken.
Auch die Grünen lehnen eine Rochade städtischer Einrichtungen zugunsten einer Kaufhof-Lösung ab. Das sei keine kreative Lösung und verströme „den strengen Geruch von Klientelwirtschaft“. Hubert Niehoff: „Die Gedankenskizze strotzt vor vielen Wenn und Abers.“