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Pixelprojekt Ruhrgebiet feiert Zehnjähriges

Pixelprojekt Ruhrgebiet feiert Zehnjähriges

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Foto: Privat
Auch die Jubiläumsauflage der Ausstellung ist eine Mischung aus aktuellen und historischen Foto.

Gelsenkirchen. 

Zehn Jahre hat das Pixelprojekt Ruhrgebiet mittlerweile auf dem Buckel. Von heute (Donnerstag, 11. Juli) bis Samstag, 31. August, sind die Neuaufnahmen 2012/2013 im Wissenschaftspark in Ückendorf zu sehen. Auch im Jubiläumsjahr ist sich das Pixelprojekt treu geblieben und Peter Liedtke, dem seit Beginn die Gesamtleitung obliegt, und sein Team präsentieren über die gesamte Länge der Galerie in den Glasarkaden an der Munscheidstraße eine ausgewogene Mischung aus aktuellen und historischen Bildserien, die das Ruhrgebiet aus beeindruckenden Blickwinkeln zeigen.

23 Fotografen sind mit 25 Fotoserien vertreten. Einen Schwerpunkt gibt es in diesem Jahr nicht. Schwarzweiß-Aufnahmen, Porträts, Architektur, Industrie, Landschaften – alles ist möglich, alles ist vertreten. Das zehnjährige Bestehen sei bei der Auswahl aus den knapp 150 Bewerbungen irrelevant gewesen, sagt Liedtke: „Eine gute Arbeit ist eine gute Arbeit, da spielt ein Jubiläum keine Rolle.“

Bilder zeigen Geschichte und Armut

Einen besonderen Stellenwert nehmen für Liedtke u.a. die historischen Serien von Hans Rudolf Uthoff ein: „Eine seiner Serien befasst sich mit türkischer Migration und zeigt Bilder, die man so noch nie gesehen hat.“ Uthoff dokumentierte 1965 den Weg der Gastarbeiter von der Abfahrt in Istanbul bis zur Ankunft am Dortmunder Hauptbahnhof. Uthoffs zweite Reihe „Tief im Westen – Das Ruhrgebiet von 1950 – 1969“ zeigt Verschiedenes und versprüht dabei Nostalgie pur: den Gemüsemann bei der Auslieferung mit einem alten Pritschenwagen, Skat spielende Männer mit Hut im Park, Karneval in Bochum 1962. Mit dem betagten Fotografen Uthoff steht Liedtke seit drei Jahren in Kontakt. Der Leiter des Pixelprojekts freut sich über dessen Teilnahme an der heutigen Eröffnung.

Auch Bettina Steinackers Arbeit „Soziale Räume“ nimmt für Liedtke einen besonderen Stellenwert in der Jubiläumsausstellung ein. „Sie besucht Orte, von denen wir uns wünschen, dass es sie nicht geben müsste.“ Steril und ohne Menschen hat die Fotografin eine Fixerstube in Essen, eine Einrichtung der „Tafel“ in Gelsenkirchen, eine Suppenküche in Essen und eine Babyklappe in Castrop-Rauxel festgehalten.

Für die Serie „Parade – Ein Musikfestival im Ruhrgebiet“ hat Katja Illner nicht nur die „Love Parade“ in Dortmund und Essen fotografiert, sondern auch die in Duisburg, bei der bekanntlich 21 Besucher ums Leben kamen. Die Fotos zeigen Besucher der „Love Parade“ wenige Minuten vor der Katastrophe.