Der Jubel der Türkei-Fans nach dem 2:1-Sieg im Achtelfinale gegen Österreich kannte am Dienstagabend (2. Juli) keine Grenzen mehr. Ob Gelsenkirchen, Dortmund oder Duisburg – überall im Ruhrgebiet strömten die türkischen Fans auf die Straße, um den Einzug ins Viertelfinale der EM zu feiern.
In Gelsenkirchen schlugen einige von ihnen dabei aber über die Stränge. Die Polizei spricht jetzt Klartext.
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Gelsenkirchen: Polizist durch Türkei-Fans verletzt
Das Hupkonzert in Gelsenkirchen war nicht zu überhören. Nach dem Schlusspfiff gegen 23.15 Uhr schlossen sich die türkischen Fans den zahlreichen Autokorsos in der Ruhrpott-Stadt an. Allein im Stadtteil Horst zählte die Polizei rund 1.000 feiernde Anhänger. An einer Tankstelle an der Bismarckstraße im Stadtteil Bismarck waren es in der Spitze 2.400 türkische Fans. Hier sollte die Lage nach Angaben der Polizei eskalieren.
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Demnach soll dort nicht nur Pyrotechnik gezündet worden sein, sondern auch Feuerlöscher entleert worden sein. Aus der feiernden Menge heraus wurde außerdem ein Böller in die Richtung von Polizisten geworfen. Dabei wurde ein Beamter leicht verletzt, konnte zum Glück aber weiter arbeiten. „Böllerwürfe auf Polizisten sind keine Form des Jubels und werden von uns auf das Schärfste verurteilt und verfolgt“, sprach Polizeipräsident Tim Frommeyer Klartext. Und weiter: „Wir freuen uns für alle Fußballfans, aber die Straßenverkehrsregeln und Gesetze gelten für uns alle gleichermaßen.“
Polizei Gelsenkirchen verurteilt türkische Fans
Wie schon nach dem Einzug ins Achtelfinale gab es in Gelsenkirchen zahlreiche Verkehrsbehinderungen durch türkische Fans. Viele Anwohner meldeten erneut Ruhestörungen. Zuvor hatte die Polizei Gelsenkirchen noch versöhnliche Worte gefunden (mehr dazu hier >>>). Dieses Mal jedoch war auch das Maß für die Einsatzkräfte überschritten.
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Die Rede war von durchdrehenden Reifen und überhöhter Geschwindigkeit. „Das Erreichen des Viertelfinales ist ein toller Erfolg, aber er rechtfertigt kein sinnloses Gepose. Viele Menschen freuen sich mit den türkischen Fans, aber ein gutes Miteinander besteht aus gegenseitigem Respekt“, spricht der Einsatzleiter Klartext und fordert mehr Rücksichtnahme hin.
Die Polizei löste die Feierei auf der Kreuzung in Bismarck nach zwei Stunden auf. Die Bilanz: neun Strafanzeigen, zehn Ordnungswidrigkeitenanzeigen und neun Platzverweise.