Im Ruhrpott mehr denn sonstwo: Wer Ruhe vor dem Großstadttrubel braucht, flüchtet in die Natur. Doch in Gelsenkirchen sorgt der Spaziergang im Grünen immer häufiger für Ärger. Ein unschöner Anblick ist an einigen Orten schon zur traurigen Normalität geworden.
Ein Förster aus Gelsenkirchen schlägt jetzt im Gespräch mit der „WAZ“ Alarm. Illegale Müllkippen prägen zu oft das Bild in den Grünflächen der Stadt. „Die Lage hat sich dramatisch verschlechtert“, stellt er klar.
Gelsenkirchen: Förster schlägt wegen Müllproblem Alarm
„So kann das nicht weitergehen“, sagt Matthias Klar verzweifelt. Der Gelsenkirchener Förster kämpft seit Jahren gegen die illegalen Müllberge im Grünen. Vergeblich. Das Problem wird immer schlimmer, sagt er. „Unsere Forstwirte werden zu Müllwerkern.“
In Gelsenkirchen gibt es rund 1500 Hektar Wald, 19.000 Hektar Grünflächen insgesamt. Immer häufiger werden dort teils riesige Mengen Müll einfach in die Ecke gekippt. Das sieht nicht nur scheußlich aus und zerstört den entspannten Wald-Spaziergang – es ist auch extrem umweltschädlich und verursacht immense Kosten. Letztere sind laut „WAZ“ in den letzten Jahren explodiert. 30.000 Euro kosten den Regionalverband Ruhr die Entsorgungen, Tendenz stark steigend.
Hilfeschrei von Gelsenkirchener Förster
Vor allem der beliebte Resser Wald und die Zentraldeponie Emscherbruch werden immer häufiger zum Ziel illegaler Müll-Entsorger. Die Krönung: Ein 17 Tonnen (!) schwerer Müllberg, der Ende letzten Jahres in einer Nacht- und Nebel-Aktion im Resser Wald abgeladen wurde.
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Auch Mülldetektive und sogar ein installierter Ranger-Dienst helfen nicht. Matthias Klar fordert jetzt einen Schulterschluss der Entscheider, um dem massiven Problem Herr zu werden. Die Thematik, so sagt er, muss auf die nächsthöhere politische Ebene gehievt werden. Welche Ideen er hat, erfährst du hier auf WAZ.de.