In Gelsenkirchen schlägt eine Causa um Comedian Bastian Bielendorfer und OB Karin Welge aktuell hohe Wellen.
Bielendorfer war nach deutlicher Kritik an der Stadt Gelsenkirchen von der Oberbürgermeisterin „ausgeladen“ worden. Eiskalte Zensur oder alles nur Spaß? Karin Welge erklärt sich.
Gelsenkirchen: Comedian Bastian Bielendorfer nach Kritik nicht mehr erwünscht? OB erklärt sich
Der Komiker und Bestseller-Autor („Lehrerkind“) Bastian Bielendorfer ist gebürtiger Gelsenkirchener. Mit den Krisenherden in der Stadt kennt er sich also bestens aus. Auch dazu, was hier seitens der Politik schiefläuft, hat er eine deutliche Meinung. Und genau die äußerte er in einem Podcast-Interview. Dabei ging er hart mit seinem Geburtsort ins Gericht. „Ich kann mir nicht vorstellen, wieder in Gelsenkirchen zu leben“, erklärte er und ergänzte, der Zustand der Stadt sei „einfach bedrückend“. Statt Probleme gezielt anzupacken, habe man in den letzten Jahrzehnten „alles verschlafen“.
Was darauf folgte, sorgte für Irritation. Oberbürgermeisterin Karin Welge erklärte bei einer Veranstaltung des Heimatvereins Buer am 21. September, Bielendorfer sei für Auftritte in der Stadt nicht mehr willkommen.
+++ Gelsenkirchen: Hier zahlen Gaskunden momentan weniger – aber wie lange noch? +++
„Ich habe dem Helmut Hasenkox [Geschäftsführer der Emschertainment GmbH] gesagt, ich möchte nicht, dass der hier im nächsten Jahr noch einen Auftritt hat“, wird die Politikerin von der „WAZ“ zitiert.
Gelsenkirchen: Empörung und Zensur-Vorwürfe nach Bielendorfer-Ausladung – war alles nur ein Scherz?
Die Äußerung löste eine Welle der Empörung aus. Auch Bielendorfer zeigte sich auf Twitter empört. „Ich finde den Gedanken der Politik, jemanden wegen freier Meinungsäußerung oder wegen dem, was er über die jeweilige Stadt gesagt hat, nicht mehr empfangen zu wollen, doch sehr fraglich. Das ist nichts anderes als Zensur“, erklärte er in einem Video.
+++ Gelsenkirchen: Parkplätze sollen HIERFÜR verschwinden – Anwohner-Ärger vorprogrammiert? +++
Nun hat sich die 60-Jährige erklärt. Auf Nachfrage der WAZ sagte sie, die Aussage sei kein Fehler gewesen. „Es war ein Scherz!“, betonte sie und ergänzte, wer „offen und vorurteilsfrei“ zugehört habe, hätte das auch verstanden. Die Causa sei „banal“, ihr allen Ernstes Zensur zu unterstellen, „wirkt doch arg konstruiert“, so die Oberbürgermeisterin. Und weiter: „Das macht mich einigermaßen sprachlos.“ Hinzu komme, dass Bastian Bielendorfer bereits im Dezember seinen nächsten Auftritt im Gelsenkirchen haben werde. Somit habe Welge „mitnichten dafür gesorgt“, dass er nicht mehr auftreten dürfe.
Gelsenkirchen: Politik reagiert auf Welge-Bielendorfer-Causa
Auch SPD-Bezirksbürgermeister Dominic Schneider nahm Welge in Schutz und erklärte, man habe „mit Comedy auf Comedy geantwortet“. „Ernst gemeint war das nicht, das hat man von der Gestik und dem Sprachgebrauch gemerkt“, sagt der SPD-Politiker, der am Abend der besagten Äußerung von Welge im Raum anwesend war.
Weitere Meldungen aus Gelsenkirchen:
- Gelsenkirchen: Model kriegt immer die gleiche Frage gestellt – ihre Antwort ist genial
- Gelsenkirchen: Feuer in Wohnhaus! Für Bewohner kommt jede Rettung zu spät
- Gelsenkirchen: Kinderarzt missbraucht jahrelang Mädchen – Urteil gefallen
Was andere Stimmen aus der Politik zu dem Bielendorfer-Welge-Vorfall rund um die Stadt Gelsenkirchen zu sagen haben, kannst du auf WAZ.de nachlesen.