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VRR ermahnt Studenten: „Nehmen Sie das Angebot an“

VRR ermahnt Studenten: „Nehmen Sie das Angebot an“

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Foto: Funke Foto Services
Rund 1000 Studenten im Audimax Essen hören VRR-Vorstand José Castrillo, der trotz geplanter Teuerung das Semesterticket als „immer noch dramatisch günstig“ bezeichnet.

Essen. 

Knapp 1000 Studenten waren am Donnerstag ins Hörsaalzentrum gekommen, um sich die Argumente des VRR-Vorstandschefs José-Luis Castrillo anzuhören. Unter ihnen die 27-jährige Wiebke. Sie hat sich bereits ausgerechnet, wie viel ihre tägliche Fahrt zwischen Lünen und der Uni Essen im Semester kosten würde, gebe es das Studententicket nicht mehr. „860 Euro! Das wäre ja der Wahnsinn.“ Für die Lehramtsstudentin steht außer Frage, dass sie bei der Urabstimmung, die die Studentenvertretung AStA voraussichtlich Ende April abhalten will, für die vom VRR anvisierte Erhöhung stimmen wird.

Im Sommer 2014 hatte der Verkehrsverbund die alten Verträge für das Wintersemester 2015/16 gekündigt und will laut neuem Vertragsangebot den Preis des Semester-Tickets bis 2020 schrittweise angeheben – von derzeit 114 Euro auf 160 Euro. „Damit sind wir im bundesweiten Vergleich immer noch dramatisch günstig“, sagt Castrillo. So zahlten Studenten in Nürnberg im Sommersemester 2015 monatlich 43 Euro, der VRR verlangt dagegen gerade mal 19 Euro. Castrillo lässt keinen Zweifel, dass über den Preis seitens des VRR nicht mehr verhandelt wird: „Unsere finanziellen Spielräume lassen es einfach nicht zu.“ Im Vergleich zu den anderen Fahrgastgruppen sei die Erhöhung zudem immer noch geringer. „Die Gespräche sind abgeschlossen. Es ist jetzt fünf vor zwölf. Bitte nehmen sie unser moderates Angebot an“, appelliert er an die Studierenden.

VRR will über Gegen-Angebot nicht reden

Die überreichten auch im Namen anderer NRW-Unis dem Manager ein Gegen-Angebot, das geringere Preissteigerungen vorsieht. Doch darüber will Castrillo nicht reden. Eine Preisgarantie für die Zeit nach 2020 könne er nicht geben, „das ist rechtlich unmöglich“.

„Man fühlt sich schon etwas erpresst“, sagt Florian (20), „und die Art und Weise, wie der VRR mit uns umgeht finde ich schäbig und ignorant.“ Auch für die 23-Jährige Germanistikstudentin Lea ist die Erhöhung nicht unerheblich: „Immer wird das Ticket mit dem Azubi-Ticket verglichen. Doch die haben ja ein regelmäßiges monatliches Einkommen. Ich zum Beispiel nicht.“ Für Leas Miete kommen die Eltern auf, was sie zum Leben braucht, muss sie sich dazu verdienen. „Auch Bücher, die GEZ-Gebühren und das Semester-Ticket muss ich alleine finanzieren. Für mich ist deshalb eine Preissteigerung von fast 50 Prozent nicht ein Klacks.“ Nach knapp zweistündiger Diskussion wird klar: Die Studenten müssen weiter um ihr Ticket bangen, da sich keiner der beiden Parteien aufeinander zubewegt. Bleibt abzuwarten, wie die Abstimmung ausfällt.