Die Stadt kündigte eine intensive Suche nach einem Alternativstandort vor. Die FDP schlägt die Helbingbrücken unter der A 40 vor.
Essen.
Wohin soll man die Trinkerszene vom Willy-Brandt-Platz verdrängen? Ordnungsdezernent Christian Kromberg gibt sich da keinen Illusionen hin: „Es wird keinen Standort geben, bei dem alle Hurra schreien“. Möglicherweise wird es am Ende auch gar keinen geben, auf den sich die Politik einigen kann. Für diesen Fall fordert die SPD schon mal einen Plan B, den sich der Ordnungsdezernent überlegen soll, um das Problem am Willy-Brandt-Platz zu lösen.
Kromberg spricht von einer „Kakophonie“, die er vernommen hat, seit seine Pläne bekannt geworden sind, die Szene bevorzugterweise in die benachbarte Hachestraße zu verdrängen. Konstruktive Gegenvorschläge gibt es zumindest offiziell von den großen Parteien bislang keine. Nach deren Vorstellung muss zunächst Kromberg liefern. Er kündigte an, einen Kriterienkatalog zu erstellen, anhand dessen mögliche Standorte im Bahnhofsumfeld bewertet werden sollen. Außer der Hachestraße ist auch eine Szenetreff Richtung Gildehof-Center vorstellbar.
Szene kehrte mangels Kontrollen zurück
Nach den Parteipiraten, die einen betreuten Saufraum fordern, kam gestern die FDP mit einem Vorschlag um die Ecke: Sie würde die Trinkerszene am liebsten in den Bereich unter den Helbingbrücken verlagert sehen. „Dort gibt es neben den Parkplätzen Freiraum, der durch Installation einer Sanitäreinrichtung und Aufbesserung beispielsweise durch Parkbänke hergerichtet werden könnte“, erklärte Peter Sander.
Kromberg steht mit seinem neuen Anlauf, die Szene vom Willy-Brandt-Platz zu verdrängen, unter Erfolgsdruck: „Das macht man nur einmal, dann muss die Situation geklärt sein.“ 2013/2014 ging der Versuch nämlich schief. Polizei und Ordnungsamt hatten mit verschärften Kontrollen die Szene mit 800 Platzverweisen binnen zwei Monaten zunächst recht erfolgreich verdrängt. Als der Druck letztes Jahr nachließ, kehrte sie zurück.