Essen.
Schwere Vorwürfe gegen eine Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen. Sie soll zahlreichen Studenten gegen Geld bessere Prüfungs-Noten verschafft haben.
Wie die Staatsanwaltschaft Essen gegenüber DER WESTEN bestätigt, läuft derzeit ein Ermittlungsverfahren wegen des Kaufs und des Verkaufs von Noten an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Zuerst hatte die „WAZ“ über den Fall berichtet.
Universität Duisburg-Essen: Schwere Korruptionsvorwürfe gegen Mitarbeiterin
Demnach soll eine Mitarbeiterin (38) der Hochschulverwaltung die Noten dutzender Studenten aufgebessert und sich dabei ordentlich die Taschen vollgemacht habben.
Wer seine Prüfung an der Fakultät der Wirtschaftswissenschaften nicht bestanden hatte, der soll die Möglichkeit gehabt haben, sich bei der 38-Jährigen zu melden.
Gegen eine Gebühr von 800 Euro soll die Mitarbeiterin der Universität Duisburg-Essen aus einer versemmelten Prüfung kurzerhand eine bestandene zu machen. Mit der eingetragenen 4 sollen zahlreiche Studenten ihre Abschlüsse geschafft haben.
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Das ist die Universität Duisburg-Essen (UDE):
- Gründung am 1. Januar 2003
- Zusammenschluss der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen
- Anzahl der Studenten: 41.740 (Stand 2020)
- Rund 240 Studiengänge
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Die Universität Duisburg-Essen hat selbst Anzeige gegen die eigenen Mitarbeiterin erstellt, teilte Niclas von Hobe mit.
Weitere Details zu den Korruptionsvorwürfen wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Essen aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preisgeben.
Universität Duisburg-Essen bekommt anonymem Hinweis
Uni-Sprecher Thomas Wittek teilte auf Anfrage von DER WESTEN mit, dass es einen anonymen Hinweis auf die illegalen Vorgänge gegeben habe.
Dem sei die Universität nachgangen und habe Unregelmäßigkeiten festgestellt. Zum Hintergrund: Die Noten der Studenten seien bislang von den einzelnen Fakultäten eingetragen worden und anschließend in der Hauptverwaltung zentral erfasst.
Hier saß die Beschuldigte und soll an den Noten geschraubt haben. Danach seien auch an anderen Fakultäten großflächig Stichproben genommen worden. Hier habe man aber keine weiteren Auffälligkeiten festgestellt.
Konsequenzen für Studenten der Universität Duisburg-Essen
Von der Mitarbeiterin habe sich die UDE bereits getrennt. Wer sich auf den Betrug eingelassen hat, dem drohen jetzt heftige Konsequenzen. „Betroffenen Studierenden müssen damit rechnen, dass ihre Abschlüsse aberkannt werden“, so Thomas Wittek.
Denn die Staatsanwaltschaft Essen ermittelt nicht nur wegen Korruptionsvorwürfen gegen die Mitarbeiterin – sondern auch gegen Studenten, denen die Verwicklung in das Geschehen nachgewiesen werden kann.
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Die UDE hat aus dem Vorfall gelernt und Konsequenzen gezogen. Zukünftig sollen die Noten von den Fakultäten eingetragen und zentral nur noch freigegeben werden dürfen, so Thomas Wittek.