Essen.
Um die Live-Übertragung zu sehen, braucht man nur die aktuelle Version des Adobe Flash Players, und Java-Script muss aktiviert sein. Man findet den Stream im Internet recht leicht: Auf der Seite der Stadt Essen, unter der Rubrik „Rathaus“, gibt es einen direken Link. Wer sie nicht sehen konnte: Die Übertragung wird dort noch länger zu sehen sein.
Grundsätzlich ist die Bildqualität relativ gut, aber: Das gelbliche Licht lässt alle Redner etwas kränklich aussehen. Es gibt zwei verschiedene Kamera-Einstellungen. Eine zeigt pemanent das Rednerpult, die andere ist auf den Oberbürgermeister gerichtet. Die Kamerawechsel sind, ehrlich gesagt, eine Katastrophe: Jedesmal wird das Bild erst schwarz, dann grün, manchmal auch lila.
Die Übertragung läuft zunächst relativ flüssig
Die Übertragung läuft kurz nach Beginn der Ratssitzung relativ flüssig, aber um 15.38 Uhr bleibt das Bild stehen. Der Oberbürgermeister friert ein. Mehrere Minuten passiert nichts. Irgendwann funktioniert die Übertragung wieder.
Der Ton ist sehr deutlich und läuft ohne störende Hintergrundgeräusche. Zumindest an unserem Rechner. Nur Kommentare aus dem Publikum sind leider absolut unverständlich. Besonders gut ist, dass die Namen der Redner mit Parteizugehörigkeit eingeblendet werden. Außerdem kann man die Tagesordnung live mitlesen. Zur Orientierung wird der aktuelle Tagesordnungspunkt blau markiert.
„Vollbild“-Funktion nicht möglich
Sehr anstrengend für den Zuschauer ist das zu kleine Fenster und die fehlende Möglichkeit, es zu vergrößern. Eine „Vollbild“-Funktion wie bei Youtube oder in Mediatheken ist nicht möglich. Das strengt gewaltig an. Auch die Kameraperspektive konzentriert sich zu wenig auf den gesamten Saal – man sieht nie das gesamte Parlament. Das wäre aber besonders bei Abstimmungen interessant.
Der Versuch, Kommunalpolitik durch einen Internet-Stream mehr Leuten näherzubringen, ist zwar eine gute Idee. Allerdings ist die Durchführung ein wenig missglückt. Das liegt an den technischen Unzulänglichkeiten, bei denen es sich vielleicht nur um Kinderkrankheit handelt.
Wenn schon Transparenz, dann richtig
Was aber wirklich störend ist: Wenn ein Redner es wünscht, wird die Übertragung sofort abgebrochen. Der Zuschauer sitzt dann minutenlang vor einem schwarzen Bildschirm. Bei der Premiere passierte es am späten Nachmittag, bei einem Antrag der Linken zum Thema „Elternbefragung zu weiterführenden Schulformen“. Das nervt. Wenn schon Transparenz, dann richtig.