In den letzten Tagen informierten Essener Bürger verstärkt die Polizei und berichteten von Telefonbetrügern und Trickdieben, die mit unterschiedlichsten Maschen versuchen, an das Geld meist älterer Mitbürger zu gelangen.
Dabei fiel ein Fall aus dem Rahmen, bei dem die Betrüger ein umfangreiches Lügenmärchen auftischten und damit reichlich Beute machten. Damit sich der im Essener Süden Mittwochmittag (16.Juli) zugetragene „Enkeltrick-Fall“ möglichst nicht wiederholt, stellt die Polizei ihn zur Warnung vor: Am frühen Mittag ruft die erwachsene Tochter ihre Eltern Zuhause an. Sie habe soeben eine Eigentumswohnung gekauft und einen Teilbetrag bereits überwiesen. Sie musste in dem Fall sehr schnell handeln, da weitere Interessenten ihr sonst die günstige Wohnung weggeschnappt hätten. Da sie jedoch in der Aufregung die falsche Kontonummer eingetragen hätte, sei das Geld nicht beim Notar angekommen. Sie benötige nun dringend einige zigtausend Euro für den Notar, um den Vertragsabschluss zu sichern. Auch der Notar sprach telefonisch mit den Eheleuten und kündigte seine Sekretärin an, die den hohen Bargeldbetrag abholen würde. Die Eltern lösten sofort ihren Sparvertrag auf und erhielten dafür einen hohen Bargeldbetrag.
Kurze Zeit danach erschien eine gut gekleidete junge Frau, die eine große Sonnenbrille trug und sich als die Sekretärin vorstellte. Hastig nahm sie das Geld an sich und verschwand aus der Wohnung. Dass die Eltern weder mit ihrer Tochter, einem Rechtsanwalt oder dessen Sekretärin Kontakt hatten, stellten sie leider zu spät fest. Das anschließende Telefonat mit der Tochter, die sie dann zur Vorsicht selber anriefen, bestätigte ihre böse Vorahnung. Die gesamte Geschichte war von einer Bande von Trickbetrügern sehr professionell vorbereitet und durchgeführt worden.
Das Raubkommissariat hat die Ermittlungen in diesem Fall übernommen.
Die Polizei rät dringend zur besonderen Wachsamkeit, wenn angebliche Freunde oder Familienangehörige wegen einer Notlage telefonisch dringend um Geld und Wertsachen bitten.