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Stofftier-Suche in Essen: Giraffe vermisst, Hase gefunden

Stofftier-Suche in Essen: Giraffe vermisst, Hase gefunden

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Mia (6) weint bittere Tränen, seit ihre Mutter ihre Stoffgiraffe „Raffi“ in Rüttenscheid verloren hat. Am Baldeneysee wurde indes ein Kuschelhase gefunden.

Essen. 

Als der kleine Vincent beim Still-Leben der Kulturhauptstadt 2010 sein Kuschel-Schaf irgendwo auf der A40 in Duisburg verlor und „Dr. Hintze“ trotz öffentlicher Suche verschollen blieb, da nähte Hersteller Sigikid dem untröstlichen Knirps das vom Markt genommene Schaf letztlich als Unikat nach. Wenn Kinder ihr Lieblingsstofftier verlieren, fühlt sich das für viele wie der Verlust eines guten Freundes an. Bei den Kleinen können Kuscheltiere große Gefühle auslösen. Gleich zwei solcher herzzerreißenden Vermisstenfälle machen zurzeit auf den Pinnwänden von Essener Facebook-Nutzern die Runde – bislang allerdings ohne Happyend.

Ersatzgiraffe kann geknuddelte Raffi nicht ersetzen

Für Mia aus Rüttenscheid ist das ein Drama. Sie will nicht mal mehr ihren siebten Geburtstag Mitte September feiern. Seit ihre Giraffe „Raffi“ verschwunden ist, „fließen vor allem abends bittere Tränen“, berichtet Mias Mutter Nadine Stachelhaus. Auch sie nimmt der Vermisstenfall arg mit – „ich hab die Giraffe ja auch noch verloren. Das bekomme ich in 25 Jahren noch aufs Brot geschmiert.“

Zumal die Mama ihre Mia immerzu ermahnt hatte, Raffi nicht überall mit hin zu schleppen. Mia und Raffi waren freilich dennoch unzertrennlich: Im Bett und in den Bergen, in der Schule und beim Vespa-Treffen war die Giraffe mit dabei, seit Mias Patenonkel sie zur Geburt in die Familie geschenkt hatte.

Dass Raffi in beinahe sieben Jahren ganz schön ‘rumgekommen und ihre Freundin sie oft ganz fest gedrückt hat, sieht man der erstaunlich kurzhalsigen Vermissten an: „Sie ist zerfleddert, ihr Schwanz abgebissen“, sagt die Frau, in deren Handtasche die Giraffe am Dienstag, dem 1. September zuletzt gesehen wurde. Es würde sie gar nicht wundern, wenn ein Passant das ramponierten Stofffundtier gedankenlos in den Müll geworfen hat.

Nadine Stachelhaus muss Raffi gegen 15.15 Uhr verloren haben, als sie durch Rüttenscheid eilte: von der Franziskastraße zum Arosa Hotel, weiter zu Sparkassen-Filiale und Nationalbank, hinauf zur Mayerschen Buchhandlung und von dort zurück Richtung Christinenpark. 50 Zettel mit Fotos vom Stofftier und mit ihren Telefonnummern hat sie vorigen Freitag, am 4. September, im Stadtteil aufgehängt. Gemeldet aber hat sich bislang nur eine hilfsbereite Mutter: Sie hat der Familie ein identisches Exemplar des Stofftieres angeboten, das für Unbeteiligte schlicht ein Produkt des Herstellers Nici sein mag. Aber eine Ersatzgiraffe desselben Bau-, Pardon: Geburtsjahres 2008 hatte sich Nadine Stachelhaus seinerzeit in weiser Voraussicht und Vorsicht selbst zugelegt. Mia aber spielt nicht mit: Die Ersatzgiraffe kann die geliebte geknuddelte nicht ersetzen. Es gibt nur eine Raffi. Und so hofft die Zweitklässlerin doch noch auf ein Wiedersehen.

Oder wurde Hase Hurry am Hardenbergufer ausgesetzt?

Und vielleicht vermisst irgendwo da draußen ein Kind auch das plüschige Häschen, das am 30. August am Hardenbergufer in Werden, kurz vor der Brehminsel, auf Jan Frohne wartete.

Der 30-Jährige aus Holsterhausen ging an jenem Sonntagabend mit Freunden am Baldeneysee spazieren, als am Wegesrand auf einem Betonpfahl der Mümmelmann saß. Frohne fahndete via Facebook nach dem Besitzer, die Fotos wurden fast tausendmal geteilt und – der Besitzer hat sich trotzdem noch immer nicht gemeldet. Wurde das Stofftier etwa herzlos ausgesetzt?

Wie dem auch sei. Die Tierbeschreibung: Der Hase – Marke Schaffer, Model Hurry – ist etwa 30 Zentimeter groß und hat vier schwarze Schnurrhaare. Seinen Knopfaugen konnte auch Aline W. nicht widerstehen: Die junge Frau war mit Jan Frohnes Gruppe am See und nimmt Hase Hurry vom Hadenbergufer seither in ihrem Auto mit. Sie würde ihn aber trotz der neuen Beziehung schweren Herzen wieder abgeben. Denn vielleicht vermisst ja auch Hurry einen früheren Freund, wer weiß das schon.

Menschen, die das Herrchen des Hasen kennen, können sich an unsere Redaktion wenden. Wir würden bei der Zusammenführung gerne vermitteln.