Essen.
Die Stadt Essen hat einer für Freitag über das Internet-Portal Facebook angekündigten Party in der Innenstadt die Genehmigung verweigert. Die Verwaltung vermutet einen schlechten Scherz. Über 500 Teilnehmer hatten im Vorfeld ihr Kommen angekündigt.
Angeblich sollte es eine große Party in der Essener Innenstadt werden. Über ein Profil bei Facebook wurde dazu aufgerufen. Über 500 Menschen erklärten ihr Kommen. Per Zufall bekam die Stadt Essen Wind davon: Allein schon der Account, von dem die Einladung kam, machte stutzig: ein weiblicher Profilname, das angegebene Geschlecht männlich. „Es war klar zu erkennen, dass das gefaket war“, sagt der städtische Pressesprecher Detlef Feige. Die Stadt erließ daraufhin eine sogenannte Allgemeinverfügung, um die Party zu untersagen.
Und die Stadt suchte selbst den Weg zu Facebook. Mit seinem privaten Profil postete ein Mitarbeiter unter dem Aufruf, wies auf die Allgemeinverfügung hin, erinnerte auch andere Nutzer an ein nicht vorhandenes Sicherheitskonzept. Mit Erfolg: Vor ein paar Tagen sei der Aufruf bei Facebook nicht mehr zu finden, sagt Feige, der die Aktion für einen schlechten Scherz hält. Facebook und andere Medien würden so missbraucht. Natürlich sollten sich junge Menschen öffentlich treffen und im Internet dazu aufrufen können, nur nicht unter dem Deckmantel der Anonymität: „Einer muss den Hut aufhaben“, sagt Feige.
Die angebliche Party löste sich am frühen Abend denn auch in Luft auf. Um 18.30 Uhr hätten sich die Teilnehmer am Hauptbahnhof treffen wollen, um dann zum abgesprochenen Platz in die City zu ziehen. Auch dort: keine größeren Menschenansammlungen, meldet die Leitstelle der Polizei. Wären doch „Party-Gäste“ angereist, hätten die Beamten mit Platzverweisen reagiert.
In jüngster Zeit waren Facebook-Partys unter anderem in Marl oder Hattingen untersagt worden. Ein generelles Verbot lehnt das Land NRW ab.