Rauchmelder sollen ab April 2013 zur Pflicht werden. Die großen Essener Wohnungsgesellschaften sind vorbereitet. Zahlen müssen aber vielfach die Mieter und die Stadt. Denn die Kosten für Installation und Wartung können umgelegt werden.
Essen.
Es ist zu ihrer Sicherheit, aber dennoch für Mieter eine Belastung: Die Landesregierung will ab April 2013 Rauchmelder zur Pflicht machen. Vermieter müssen Wohnungen dann mit Warngeräten ausstatten, Mieter für die Wartung sorgen. Vor allem die Stadt könnte das mehrere hunderttausend Euro pro Jahr kosten – dann nämlich, wenn Vermieter die Kosten für die Installation und die Wartung an Mieter weitergeben, die Hartz-IV-Empfänger sind oder Sozialhilfe beziehen.
Vorbereitet auf die Änderung sind die großen Essener Wohnungsgesellschaften: „Schon seit 2008 bekommt jeder Neumieter Rauchmelder von uns gestellt“, sagt Dieter Remy, Sprecher des Allbau, mit 18.000 Wohnungen größter Vermieter in Essen. Installieren müssen die Allbau-Mieter die Melder jedoch selbst. Und Neubauten würden ohnehin standardmäßig damit ausgestattet, so Remy.
Drei bis fünf Rauchmelder pro Wohnung
So sind mittlerweile die Hälfte der Allbau-Wohnungen mit Meldern ausgerüstet. Für den Rest, sollte das Gesetz so kommen, bleibt dem Allbau noch eine Übergangsfrist bis Ende 2016. Da pro Wohnung drei bis fünf Rauchmelder eingebaut werden, muss die städtische Tochter noch bis zu 40.000 Geräte anschaffen, Kosten: möglicherweise bis zu einer halben Million Euro.
Andere Großvermieter in der Stadt haben ihre Wohnungen bereits komplett mit Rauchmeldern bestückt. Bei der Wohnbau eG kann man seit Anfang des Jahres Vollzug melden. „Wir haben uns frühzeitig dafür entschieden, weil es den Mietern mehr Sicherheit gibt. Auch auf deren Seite gab es trotz anfänglicher Bedenken wegen möglicher Fehlalarme schließlich ein großes Einsehen“, so Sprecher Frank Skube. Die Kosten für die Anschaffung und Installation legte die Genossenschaft – anders als der Allbau – auf ihre 4500 Mieter um. Auch die Wartung zahlen die Mieter über die Nebenkosten.
Rauchmelder können über Nebenkosten abgerechnet werden
Das ist auch bei der LEG so, auch dort sind alle 1350 Essener Wohnungen bereits mit Meldern ausgestattet. Diese wurden den Mietern zwar im Gegensatz zur Wohnbau eG kostenlos zur Verfügung gestellt, mit der Wartung ist jedoch ein Unternehmen beauftragt. Die Kosten von rund 18 Euro im Jahr werden auf die Nebenkosten draufgeschlagen.
Auch nach Inkrafttreten der Rauchmelderpflicht zahlt im Grunde der Mieter dafür. Denn die Vermieter dürfen die Installation und Anschaffung auf die Miete als Modernisierungskosten umlegen, heißt es aus dem Bauministerium. Bereits bestehende Wartungsverträge gelten dann weiter, und können über die Nebenkosten abgerechnet werden.