- Kastration ohne medizinischen Grund verboten
- Viele Halter geben andere Gründe an
- Verhütung beim Hund geht auch anders
Essen.
Du hast einen Hund und fragst dich, ob du ihn kastrieren lassen solltest oder nicht. Doch was sind die Vor-, Nachteile? Ist eine Kastration mit Risiken verbunden? Hier findest du einen ersten Überblick über die Thematik.
Darf ich meinen Hund kastrieren?
Das Wichtigste zuerst: Laut Gesetzgeber darfst du deinen Hund nicht einfach so kastrieren lassen. In §6 des Tierschutzgesetzes steht festgehalten, dass Körperteile oder Organe nicht vollständig oder teilweise entfernt werden dürfen. Es sei denn, es ist medizinisch notwendig.
Nicht notwendig ist eine Kastration zum Beispiel, wenn deine Hündin während ihrer Läufigkeit einige Blutflecken hinterlässt. Hat dein Rüde dagegen Hodenkrebs, ist eine Kastration natürlich gerechtfertigt.
74% der Halter lassen ihre Rüden aus Verhaltensgründen kastrieren
Allerdings wird die Entnahme der Eierstöcke oder der Hoden oftmals als Vorsorgemaßnahme eingesetzt. Den Tieren soll ein späteres Leiden durch Hodenkrebs oder eine Gebärmutterentzündung erspart bleiben. Doch aus medizinischen Gründen werden gerade Rüden nur selten kastriert.
Laut der „Bielefelder Kastrationsstudie“ von Dr. Gabriele Niepel lassen 74% der Halter ihre Rüden aus Verhaltensgründen kastrieren. Der Vierbeiner soll so zum Beispiel nicht mehr so aggressiv reagieren. Gabriele Niepel war eine der bundesweit führenden Ausbilderinnen für Hundeerzieher und Hundeverhaltensberater.
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Kastration zur Vorsorge?
Bei den Hündinnen sieht es etwas anders aus. Rund 81% der Halter lassen die Eierstöcke ihrer Hündin aus medizinischen Gründen entnehmen. Um so die Hündin beispielsweise vor einer Gebärmutter-Vereiterung zu bewahren.
Ist eine Kastration zur Vorsorge nun ein triftiger Grund? Hier sind sich die Tiermediziner nicht einig. Die einen sagen Ja, die anderen sagen Nein und weisen auf Alternativen hin. Schließlich ist eine Kastration auch mit Risiken verbunden.
Kastration birgt Risiken
Zum einen handelt es sich bei einer Kastration um eine OP unter Vollnarkose. Bei Rüden werden zwar „nur“ die Hoden entnommen, doch bei Hündinnen muss der Bauchraum geöffnet werden. Doch das ist nicht das einzige Problem.
Werden Hunde zu früh kastriert, kann es zu geistigen und körperlichen Entwicklungsproblemen kommen. Je nach Rasse und individueller Veranlagung können Hunde in der Jugendphase stecken bleiben, Muskeln können sich zurückbilden, auch das das Fell könnte sich verändern. Außerdem könnten Hündinnen eine Harninkontinenz davon tragen.
Vom Tierarzt beraten lassen
Am besten holst du dir den Rat eines Tierarztes, damit du die für dich und deinen Hund optimale Lösung finden kannst. Willst du deinen Hund beispielsweise kastrieren lassen, damit er keinen Nachwuchs in die Welt setzt, kannst du dich zu folgenden Alternativen beraten lassen:
Alternativen zur Verhütung beim Hund
- Hunde können sterilisiert werden. Das heißt, Gebärmutter und Hoden bleiben im Körper, nur Samen- und Eierleiter werden durchtrennt. Die Hormonproduktion wird nicht beeinflusst.
- Rüden können ein Chip-Implantat bekommen, mit dem sie „chemisch kastriert“ werden. Allerdings können die Rüden in dieser Zeit auch keine Hormone produzieren.
- „Die Pille für die Hündin“: Dein Vierbeiner muss nicht jeden Tag eine Pille nehme, sondern bekommt eine Hormonspritze. Diese muss alle 5 Monate wiederholt werden und birgt Risiken, wie beispielsweise Fettleibigkeit.
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