Große Wut im Süden von Essen!
Eigentlich würde man meinen, dass jeder Mensch gerne eine Feuerwache oder eine Polizeistation in der Nähe hätte. Im Notfall sollen Rettungskräfte schließlich so schnell wie möglich anrücken können.
Im Essener Süden – zwischen den Stadtteilen Kettwig und Werden – will die Stadt künftig auch eine Station für die Feuerwehr errichten. Doch dagegen regt sich erbitterter Widerstand.
Was ist der Grund für die Wut der Anwohner?
Essen: Anwohner-Wut über Feuerwache
Es ist nicht die Idee einer Feuerwache an sich, die die Anwohner in Kettwig und Werden zur Weißglut treibt – es ist der geplante Standort, der für Diskussionen sorgt. Denn die städtische Planungsverwaltung fasste für die neue Feuerwache eine Fläche an der Ruhrtalstraße ins Auge.
Angrenzend an die Hausnummer 118 befindet sich eine große Grünfläche, die genug Platz für eine neue Feuerwache bieten würde. Doch es gibt ein großes Problem: Bei der angedachten Fläche handelt es sich um ein Landschaftsschutzgebiet!
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Und das liegt den Menschen in der Gegend offenbar extrem am Herzen. In einer privaten Essener Facebook-Gruppe verschaffen die Anwohner ihrem Ärger über die Baupläne Luft:
- Ich weiß nicht, ob die man darauf stolz sein kann, wenn die Stadt die wenige Natur dafür vernichtet!
- Es ist nicht zu fassen. Unglaublich, dass dieser Planungsverwaltung immer noch allein die Grüne Wiese als Baufläche einfällt. Wo sind die Vorschläge im Bestand/auf Brachflächen? Hoffentlich wehren sich die Kettwiger/Werdener.
- Das geht ja gar nicht, da sind die ganzen Reitställe. Dann wird es ja noch lauter. Da rasen die Autos und Motorräder und dann noch die Sirenen von der Feuerwehr, das ist ja toll als Anwohner.
- Das Allerletzte!
Doch was sagt die Stadt Essen selbst zu der Kritik an ihren Plänen? DER WESTEN hat nachgefragt.
Stadt erklärt brisante Entscheidung
Stadtsprecherin Maike Papenfuß bestätige: „Die Fläche an der Ruhrtalstraße 118 liegt derzeit im unbeplanten Außenbereich und im Landschaftsschutzgebiet.“ Nach aktuellen Stand sei der Bau einer Feuerwache dort auch tatsächlich verboten – erst müsste über einen Bebauungsplan das nötige Baurecht geschaffen werden.
Aber warum tut man sich überhaupt diesen ganzen Ärger an, in dem man einen derart brisanten Standort auswählt?
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Wie Papenfuß erklärt, lege man bei der Suche Wert darauf, dass die möglichen Einsatzorte im Essener Süden für die Rettungskräfte innerhalb von acht Minuten erreichbar sein sollten. „In diesem Suchraum gibt es allerdings keine Brachfläche, die industriell oder gewerblich vorgeprägt ist“, erklärt Papenfuß. „Auch in dem angrenzenden Gewerbegebiet ist keine Fläche in der erforderlichen Größe frei, die der Feuerwehr für eine Brandschutz- und Rettungswache zur Verfügung stünde.“
Nun muss erst einmal über zahlreiche Gutachten und Abwägungen entschieden werden, ob man den Landschaftsschutz für die Fläche tatsächlich aufheben könnte. Ob das funktioniert, ist noch nicht klar – entsprechend gibt es auch noch keine festen Termine für einen potentiellen Baubeginn.