Ein Dauerthema: Die Rüttenscheider Straße in Essen, von den Anwohnern kurz „Rü“ genannt. Ob Anwohner, Passanten oder Geschäftsinhaber: Beschwerden gab es in der Vergangenheit viele. Weil einige Autofahrer die Rü mit einer Autobahn gleichsetzten, wurde die beliebte Straße zur Fahrradstraße, um die Sicherheit der Passanten zu gewährleisten. Doch damit ist das Problem nicht gelöst.
Essen: Rüttenscheider Straße bleibt ein Dauerthema
Mit der Umwidmung zur Fahrradstraße ist das Problem mit den Autofahrern in Essen nicht gelöst. Der Autoverkehr soll nun umgelenkt werden, um die Sicherheit der Radfahrer zu erhöhen, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. Der Plan sieht folgendermaßen aus: Zwischen Martinstraße und Rüttenscheider Stern soll eine unechte Einbahnstraße eingerichtet werden. Außerdem soll der Bereich zwischen Rüttenscheider Stern und Bertoldstraße abends und nachts komplett für den Autoverkehr gesperrt werden. Mehr zu den geplanten Änderungen findest du hier.
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Am 29. November entscheidet der Rat der Stadt endgültig über die geplanten Änderungen. Doch auch die Essener haben ein Wörtchen mitzureden, wie sie finden.
Demonstration für die „Rü“
Am vergangenen Samstag (28. Oktober) versammelten sich die Essener auf der „Rü“, nachdem die Einzelhändler zuvor zu einer Demonstration aufgerufen hatten. Mehr als 200 Menschen, darunter Einzelhändler und Gastronomen, machten mit Trillerpfeifen und Regenschirmen ihrem Unmut über die geplanten Änderungen Luft. Weniger Autos könnten zu Geschäftseinbußen führen, befürchten sie. Zusätzlich zu der Demonstration kursiert gerade eine Petition zur „Beibehaltung der aktuellen Verkehrsführung auf der Rüttenscheider Straße in Essen“, die schon über 3.000 Mal digital unterschrieben wurde. „Wir bitten daher die zuständigen Behörden dringend darum, die aktuelle Verkehrsführung beizubehalten“, heißt es unter anderem in der Petition.
„Hände weg von der Rü“
Wo sich Unmut breit macht und unterschiedliche Meinungen aufeinander treffen, ist die AfD meist nicht weit. Die Essener AfD-Fraktion teilt via Facebook ihre Meinung zu den geplanten Änderungen. Und ihr Statement ist eindeutig: „Die Rü ist keine Fahrradstraße“, so die AfD.
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Die Meinungen zu den geplanten Änderungen gehen weit auseinander. Während vor allem Einzelhändler und Gastronomen Einbußen befürchten, unterstützen andere Essener die Veränderungen. Viele freuen sich auf ein sicheres Bummeln ohne Poser-Autos und halsbrecherisches Fahren dicht an den Einkäufern vorbei. Es bleibt spannend, wie sich die Essener „Rü“ in Zukunft entwickeln wird.