Es sind schlimme Vorwürfe, die gegen drei Polizisten aus Essen erhoben werden. Am Dienstag (20. August) wurde ein Taxifahrer auf Mallorca fast zu Tode geprügelt. Der 71-Jährige kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus (hier mehr dazu).
Ihm zufolge seien drei deutsche Polizeibeamte aus Essen verantwortlich für die Prügel-Attacke. Das will die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Essen/Mülheim so jedoch nicht stehen lassen und äußert sich nun erstmals.
GfP verteidigt Essener Polizisten
Prügelten wirklich drei Polizisten aus Essen auf einen 71-jährigen Mann ohne Skrupel ein? Die Gewerkschaft der Polizei erhebt zumindest große Zweifel daran. „Wir hatten direkten Kontakt zu den betroffenen Polizeibeamten, die uns gegenüber den Vorfall in einer völlig anderen Weise glaubhaft geschildert haben“, erklärt der Essener GdP-Chef Jörg Brackmann gegenüber der „WAZ„. Sie wünschen sich eine „objektive und faire Klärung des Vorfalls“.
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Die Schilderungen der Betroffenen würden zum Teil stark von den Darstellungen in den Medien abweichen. Bevor keine Beweise vorliegen würden, gelte wie üblich in der Strafverfolgung die Unschuldsvermutung – „das muss ebenso für Polizeibeamte gelten“, so der Appell von Brackmann. „Bevor voreilige Verurteilungen stattfinden, müssen alle Beweise, Zeugenaussagen und Stellungnahmen der betroffenen Personen sorgfältig gesichert und geprüft werden.“
Tatverdächtige wohl wieder in Deutschland
Die Ermittlungen zu den Geschehnissen in besagter Nacht lagen zunächst bei der spanischen Polizei. Nach Befragung des Opfers und weiterer Zeugen hätten die Beamten die drei Tatverdächtigen bereits einen Tag nach der Tat wieder auf freien Fuß und nach Deutschland ausreisen lassen. Die Gewerkschaft deutet die Entscheidung gegenüber der „WAZ“ so, dass die Straftat nicht als schwerwiegend eingestuft sei.
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Demzufolge fragt sich die Gewerkschaft, „warum ein solcher Sachverhalt, der in seiner Schlüssigkeit viele Fragen offenlässt, europaweit an die Medien weitergegeben wurde“. Sollte sich der Verdacht am Ende tatsächlich erhärten, dann „müssen daraus selbstverständlich Konsequenzen gezogen werden.“
Der GdP-Chef Brackmann erschleicht allerdings ein ganz anderer böser Verdacht. Welcher das ist, kannst du bei der „WAZ“ nachlesen.
Inzwischen hat die Polizei Essen gegenüber der „Mallorca Zeitung“ eine Beteiligung ihrer Polizisten bestätigt. „Wir können bestätigen, dass Kollegen von uns in den Vorfall involviert sind“, hieß es. Einen offiziellen Bericht der Guardia Civil hat die Polizei Essen aber nach wie vor nicht vorliegen.