Essen.
Der Bundestagswahlkampf ist im vollem Gange. Das merkt man auch an einer Plakataktion, welche auch in Essen zu sehen ist.
Diese Aktion richtet sich gegen die Grünen, die derzeit mit der Union um die Position als stärkste Partei kämpfen. Doch was sagen die Grünen in Essen zu den heftigen Plakaten? Wir haben nachgefragt.
Essen: Heftige Plakat-Aktion gegen Grüne
Beim ersten Blick auf die Plakate, die nun auch in Essen hängen, könnte man meinen, dass es sich um Wahlplakate der Grünen handelt. Doch ein genauer Blick zeigt: das Gegenteil ist der Fall. Dort stehen Sprüche wie „Sozialismus, Bevormundung, Verbote“ oder „Industrievernichtung, Arbeitsplatzvernichtung, Wohlstandsvernichtung“.
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Das ist die Stadt Essen:
- geht auf das vor 850 gegründete Frauenstift Essen zurück
- 582.760 Einwohner, neun Stadtbezirke und 50 Stadtteile, viertgrößte Stadt in NRW
- seit 1958 Sitz des neugegründeten Bistums Essen
- Wahrzeichen unter anderen: Zeche Zollverein, Villa Hügel, Grugapark Essen
- war 2010 Kulturhauptstadt Europas und 2017 Grüne Hauptstadt Europas
- Oberbürgermeister ist Thomas Kufen (CDU)
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In einem roten Banner in der Ecke steht dann jeweils „#GrünerMist“. Doch wer steckt hinter dieser Aktion?
Essen: AfD-nahe Kreise finanzieren die Aktion
Ein Blick ins Netz zeigt: es gibt sogar eine eigene Webseite der Aktion. Das Impressum weist die Conservare Communication GmbH, vertreten durch den Duisburger David Bendels als Initiator der Kampagne aus.
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Bendels ist aktuell Chefredakteur des Deutschland-Kurier, einer Webseite, die AfD-nah ist und von Conservare betrieben wird. Früher war er kurzzeitig Sprecher der Jungen Union in Duisburg, verließ diese aber 2011. Laut Conservare sind mehrere tausend Großplakate in über fünfzig deutschen Großstädten platziert worden. Die Kosten dafür liegen also mindestens im sechsstelligen Bereich. Sie sei „unabhängig und überparteilich“ und finanziert von „Mittelständlern und engagierten Bürgern“.
Essen: DAS sagen die Grünen zu den Plakaten
Doch was sagen die Grünen in Essen zu der Plakataktion? „Wir gehen nicht juristisch, sondern politisch und selbstbewusst dagegen vor“, so Anna-Lena Winkler, Vorstandssprecherin der Grünen in Essen, gegenüber DER WESTEN. Die Grünen sähen die Plakate als Ansporn.
„Denn die Kampagne ist ein weiteres Beispiel dafür, wie groß die Angst der Rechten vor den Zielen Bündnis90/DieGrünen ist. Davon lassen wir uns nicht irritieren, sondern kämpfen in den nächsten Wochen an Wahlkampfständen und auf Veranstaltungen weiter intensiv für unsere Themen“, so Winkler weiter. Man freue sich auf Gespräche mit den Essener Bürgern. (gb)