Preis-Schock in Essen und auch anderswo in NRW! Wer aktuell in einem ordentlichen Restaurant ein Schnitzel essen will, wird sich das beim Blick auf die Preise wohl doppelt überlegen. Der Grund: Die Preise schießen in die Höhe! Beispielhaft dafür das Essener Restaurant „Kockshusen“ in Rellinghausen. Hier verlangt Inhaber Willi Hachenberg (52) für ein Wiener Kalbsschnitzel mit Kartoffeln rund 33 Euro.
Und das ist wohl nicht das Ende der Fahnenstange, denn: Wegen Corona senkte die Bundesregierung 2020 den Steuersatz in der Gastronomie auf sieben Prozent ab. Die Maßnahme läuft aber Ende 2023 aus. Dann droht der nächste Kostenschock für Restaurants und ihren Kunden. Selbst TV-Koch Frank Rosin warnt vor diesem Szenario. Dabei haben sich viele Betriebe noch nicht mal von Corona erholt!
Essen: Teuer-Wahnsinn geht weiter! Lokal verlangt über 33 Euro für Schnitzel
Gegenüber DER WESTEN rechnet Inhaber Hachenberg vor: „Wenn der Steuersatz wieder auf 19 Prozent erhöht wird, müssen wir das leider an die Gäste weitergeben. Unsere Branche gehört zu den energie-intensivsten überhaupt, wir kämpfen schon mit hohen Strom- und Gaspreisen. Dazu steckt uns Corona noch in den Knochen. Ich weiß nicht, ob und wie es dann weitergehen soll.“
Der Vater von drei Kindern erwägt, die WC-Anlagen im „Kockshusen“ zu sanieren. Doch diese nötige Investition stellt er erstmal hinten an – bis eine Entscheidung aus Berlin folgt, so der 52-Jährige. „Eine Rückkehr zu 19 Prozent wird dafür sorgen, dass 40 Prozent aller Gastro-Betriebe schließen müssen. Dazu werden sicherlich 15 Prozent freiwillig aufgeben. Wer will denn dann bei den hohen Preisen essen?“
„Griff in die Tasche“
Dass sein Schnitzel schon jetzt 33 Euro kostet und im nächsten Jahr teurer würde, steht für ihn fest. Er habe keine Wahl, so Hachenberg zu DER WESTEN: „Unser Schnitzel würde dann knapp 40 Euro kosten. Dass das kein Gast zahlt, ist mir klar. Das liegt aber nicht an der schlechten Qualität, sondern am politischen Versagen in Berlin. Für mich ist eine erneute Erhöhung des Steuersatzes ein Griff in die Tasche!“
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Tatsächlich bildet Deutschland schon jetzt eine Ausnahme im EU-Vergleich. In 23 von 26 EU-Staaten gibt es keine steuerlichen Unterschiede zwischen Lebensmitteln im Supermarkt und der Lieferung von Essen, dem Essen im Stehen und dem Essen im Restaurant. Hachenberg glaubt, dass das Außer-Haus-Geschäft wieder anziehen würde. Doch kompensiere es nicht die fehlenden Einnahmen. Ob er im Falle einer Rückkehr zum alten Steuersatz weitermacht, ist noch offen. Er sagt ehrlich: „Die Tendenz geht eher dahin, dass wir dann schließen…“