Essen.
„Mit alles!“ Mit dieser Standard-Bestellung hat sich ein Mann (33) aus Essen durch verschiedene Döner im Revier getestet. Bei Instagram bewertet Robert alias „Dönerkunde“ die türkische Spezialität. Wir wollten jetzt von ihm wissen, welcher denn nun der beste Dönerladen im Ruhrgebiet ist.
Der 33-Jährige kann auf eine gute Expertise zurückgreifen, hat er in den letzten 10 Jahren doch insgesamt etwa 800 (!) Döner in und um Essen verspeist. Das sind lediglich zwei Döner die Woche. Wie er findet, absolut ok. „Im Vergleich zu einer Currywurst Pommes beispielsweise ist der Döner nicht die allerschlimmste Fast-Food-Variante“, sagt der gebürtige Essener im Gespräch mit DER WESTEN.
Essen: Mann macht den ultimativen Döner-Test – sein Ergebnis ist eindeutig
Zwar hat er noch längst nicht alle Dönerbuden besucht, aber er testet sich weiter fleißig in Essen, Bochum, Gelsenkirchen, Herne und Mülheim durch. Wie kommt man denn auf die Idee? „Ganz einfach“, erklärt er. „Ich hatte meinen Stammladen noch nicht gefunden und war auf der Suche nach dem perfekten Döner.“
Damals wohnte er noch in der Essener Nordstadt – es zog ihn also zu seiner selbsternannten „Dönermeile“ an den Ausläufern der nördlichen Innenstadt. Sei es an der Viehofer Straße, am Rheinischen Platz – überall gibt es reichlich Auswahl, um ein Fladenbrot mit Dönerfleisch und Salat zu ordern. Dort lockten die Buden noch mit Billig-Preisen von 2,50 Euro das Stück. Damals seien es sogar noch weniger gewesen.
Die Überraschung: Seit 2018 hat er den perfekten Döner aber noch immer nicht gefunden! „Ich würde jetzt nicht sagen, dass der eine Perfekte dabei war, der 10 von 10 Punkten bekommen hätte“, verrät der 33-Jährige.
Und deshalb hat er – das liegt auf der Hand – seinen Radius vergrößert. Generell hält er sich bei einer Punktevergabe auf seiner Instagram-Seite zurück, will sich das als Laie nicht anmaßen. „Bin schließlich kein professioneller Gourmet-Kritiker“, sagt der Volkswirt lachend.
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„Dönerkunde“: Das sind seine Top 5 in Essen:
- Asil Urfa in Altendorf:„Der Platzhirsch, gutes Fleisch, hat beinahe ein bisschen Steak-Charakter“
- Konak in Katernberg:„Kleiner Geheimtipp, schlechte Lage, guter Döner“
- Taste of Baerlin im Nordviertel: „moderner hipper Berlin Style Döner, viele Saucenoptionen, gute Portionen“
- Marifet in Altenessen: „dezenter, aber wertiger Döner aus eigener Herstellung“
- Dönerhaus Dest in der Innenstadt: „solider Döner, wahrscheinlich der Beste in der Innenstadt“
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Seitdem er seine kulinarischen Genüsse bei Instagram teilt, bekommt er täglich mindestens zwei Vorschläge von seinen mittlerweile fast 2500 Followern, die ihm ihren Lieblingsladen anpreisen. Dem kommt er gerne peu à peu nach. Einzige Ausnahme: Witzig finde er, wenn wildfremde Menschen ihm schreiben, er solle mal den Imbiss in einem Dorf in Baden-Württemberg testen. Etwas weit vielleicht für eine schlichte Döner-Bewertung.
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Sein Markenzeichen: ein Foto, auf dem der Döner auf seiner selbstmitgebrachten Waage liegt. Denn wie vielleicht viele unbedarft denken, habe der günstige Preis keinesfalls etwas mit der Qualität der Mahlzeit zu tun. „Oft ist mir aufgefallen, dass die Billig-Döner leichter sind. Man bekommt einfach weniger.“ Seine Fotos belegen es – manchmal wiegt ein Döner um die 300 Gramm, manche bringen fast 600 Gramm auf die Waage.
Der Essener Markt kommt bei Robert erstaunlicherweise auch nicht ganz so gut weg wie das Gelsenkirchener Pflaster. „Gelsenkirchen ist ja irgendwie schon so eine von Gott verlassene Stadt, jetzt haben sie noch den Fußball verloren…Aber beim Döner sind sie ganz vorne mit dabei“, schwärmt der Liebhaber.
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Ganz andere Töne schlägt er an, wenn er über den berühmten „Orkide-Döner“ in Essen-Rüttenscheid berichtet. In verschiedenen Rankings räumte der Laden schon als Gewinner ab, dort soll es Essens besten Döner geben. Roberts Fazit: „Kann man machen. Die Standard-Joghurt-Soße war knallesüß. Das war nicht meins.“ Doch er betont auch, dass es auch andere Soßen gebe und nicht jedermanns Geschmack gleich ist.
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Das berücksichtigt er auch, wenn er seine Kritiken im Sozialen Netzwerk als „Dönerkunde“ abgibt. Fies oder sehr kritisch ist er fast nie. Haarklein werden die Kompositionen der Dönertasche herauskristallisiert. Wirklich schlechte Ware sei ohnehin nicht oft dabei. „Die kann ich echt an einer Hand abzählen“, so der Essener.
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Generell sucht sich er gerne Buden aus, die den Spieß aus eigener Herstellung anbieten. Das schmecke man definitiv immer. Und wer jetzt denkt: die meisten beziehen ihr Fleisch doch von ein und demselben Großhersteller. Falsch gedacht! „Das ist mir bisher nur einmal vorgekommen, dass ich gemerkt habe: oh, den Geschmack kenne ich doch“, will Robert wissen.
Froh ist er auch, wenn es die eigene Herstellung ist, sodass er nicht nachfragen muss, woher der Inhaber sein Fleisch beziehe. „Dann kippt die Stimmung schnell“, weiß er aus Erfahrung. Die Besitzer wittern dann schon die Lebensmittelkontrolleure.
„Dönerkunde“ kennt noch den Geschmack jedes einzelnen Döners
Er könne sich darüber hinaus noch an jeden einzelnen Döner-Test erinnern. „Würdest du mir blind einen Döner zum Probieren geben, könnte ich dir das zugehörige Bild der Dönerbude liefern“, ist er sich sicher. Wir finden: das wäre eine klasse Disziplin bei „Wetten, dass…?“ gewesen…