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Essen: Nach Islamisten-Aufmarsch – Tausende bei nächster Aktion erwartet

Wieder werden in Essen Tausende Menschen erwartet, wieder geht es um den Israel-Krieg. Diesmal will Oberbürgermeister Kufen vor Ort sein.

Essen Kufen Israel
u00a9 IMAGO/Funke Foto Services

Faeser: "Null Toleranz für antisemitische und israelfeindliche Hetze"

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat antisemitische Vorfälle in Deutschland hart verurteilt. "Es gibt null Toleranz für antisemitische und israelfeindliche Hetze, null Toleranz für Gewalt", sagte Faeser in Berlin. Antisemitische Zwischenfälle beschrieb sie als "unerträglich".

Eine Kundgebung in Essen, die als Pro-Palästina-Demo angemeldet war, hat am 3. November bundesweit für Aufsehen gesorgt. Denn sie entpuppte sich vor Ort als Islamisten-Aufmarsch mit 3000 Teilnehmern! Laut Polizei Essen waren einige der dort gezeigten Plakate hart an der Grenze zur Illegalität. Es wurde gar die Errichtung eines Kalifats in Deutschland gefordert.

+++ Nach Demo in Essen: Regierungsberater packt in der ARD aus – selbst die Moderatorin kann nicht fassen, was sie hört +++

Am Samstag (11. November) folgte der nächste Großeinsatz in NRW: In Wuppertal fanden gleich vier Protest-Veranstaltungen statt, sowohl „pro Israel“ als auch „pro Palästina“ (>>> hier der ausführliche Bericht)

Essen: Nächste Veranstaltung am Sonntag

Und jetzt steht auch in Essen die nächste Aktion unmittelbar bevor. Wieder werden Tausende Teilnehmer erwartet. Die Veranstaltung soll eine starke Reaktion auf die Vorfälle vom 3. November darstellen. Insofern bergen die Planungen auch gesellschaftliche Sprengkraft.

Konkret ist am Sonntag (12. November) eine große Menschenkette in der Innenstadt von Essen geplant. Bei der Organisation mit federführend ist diesmal die Stadt Essen selbst. Es soll darum gehen, ein Zeichen für Frieden im Nahostkonflikt zu setzen.

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Gut eine Woche nach der kontroversen Kundgebung in Essen, bei der einige Teilnehmer sich unter anderem für ein islamisches Kalifat aussprachen, plant die Stadt Essen eine ausgedehnte Menschenkette für Frieden und Versöhnung. Die Veranstaltung, die am Sonntagabend um 18.00 Uhr an der Alten Synagoge (Edmund-Körner-Platz 10) stattfinden soll, wird von der Essener Allianz für Weltoffenheit unterstützt. Diese Allianz besteht aus Vertretern der Stadtverwaltung, religiösen Gemeinschaften, Gewerkschaften und Unternehmen.

Tausende bei Menschenkette mit OB Kufen in Essen erwartet

In dem Aufruf zur Menschenkette wird betont, dass in Essen keine Verherrlichung von Gewalt geduldet wird, unabhängig von deren Ursprung. Die Allianz verurteilt die Terrorangriffe der Hamas und fordert gleichzeitig humanitäre Hilfe für die Menschen im Gaza-Streifen. Als Redner wird unter anderem Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) auftreten.

Nach den Vorfällen am 3. November hatte Kufen sich klar positioniert. Als „nur schwer erträglich“ hatte er die Szenen beschrieben: „Islamisten, Antidemokraten und Judenhasser ziehen geschützt durch das deutsche Grundgesetz durch Essen“, schimpfte der Oberbürgermeister fassungslos. „Solche Bilder wollen wir in Essen nicht sehen!“ (>>> hier der ausführliche Bericht)


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An dem zunächst als Pro-Palästina-Demo angemeldeten Islamisten-Aufmarsch hatten rund 3000 Menschen teilgenommen. Gegen den Versammlungsleiter wurde später ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet. Die Polizei berichtete, dass neben Pro-Palästina-Fahnen auch Symbole und Fahnen gezeigt wurden, die den verbotenen Symbolen der Terror-Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) und der Taliban ähnelten, jedoch geringfügige Abweichungen aufwiesen. Männer und Frauen liefen getrennt voneinander, aber die Demonstration verlief laut Polizeibericht friedlich.

Politiker auf Bundes- und Landesebene hatten gefordert, dass der Staat bei solchen Kundgebungen stärker eingreifen sollte, so unter anderem Innenministerin Nancy Faeser. Wie sie sich positionierte, liest du hier.